"Dean Martin ist ein Charakter", sagte Billy Wilder einmal. "Ob er einen Soldaten spielt oder einen Detektiv oder einen Cowboy, Dean Martin spielt immer Dean Martin. Da gibt es keinen Unterschied mehr zwischen dem Mann und der Rolle." Der Beau, der Sänger mit butterweicher Samtstimme, lässig-elegant Zigarette und Whiskyglas bereithaltend, bot stets das Bild des Herzensbrechers, selbstbewußt bis zur Arroganz, perfekt in seinem Timing, mit dem er auch noch dem abgestandendsten Macho-Kalauer eine Pointe zu entlocken wußte. Er war ein Profi-Entertainer, stets fähig zur Selbstironie, was ihn als Showman eigentlich erst amüsant und sogar sympathisch machte. Fast 35 Jahre lang spielte er die unterschiedlichsten und doch fast immer gleichen Rollen; ob als Sideman von Jerry Lewis oder als Privatdetektiv Matt Helm (in drei Filmen: "The Silencers", "Murderer's Row", beide 1966, "The Ambushers", 1967) - in der Tat spielte Dean Martin stets Dean Martin. Mit gleich mehreren prägnanten Rollen verfeinerte er 1958 sein Repertoire und schuf äußerst dichte Charakterstudien: allein in diesem Jahr spielte er in "Die jungen Löwen", "Rio Bravo" und "Verdammt sind sie alle".
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