© Ellis Films (Steven Spielberg)

Ein Abend mit Steven Spielberg (arte)

Der Spielfilm „Die Verlegerin“ und drei Dokus über den Ausnahme-Regisseur - am 4.5., ab 20.15, arte

Veröffentlicht am
23.04.2025 - 11:51:28
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Eine gewisse Jugendlichkeit strahlt er noch immer aus, auch wenn er auf das 80. Lebensjahr zugeht: Der US-Regisseur Steven Spielberg ist einer der kommerziell erfolgreichsten Produzenten und Filmemacher Hollywoods, dem in mehr als fünf Jahrzehnten des Schaffens zahllose Blockbuster gelangen. Tatsächlich erfand er diesen 1975 quasi, als er der Endzwanziger in „Der weiße Hai“ einen gefräßigen Fisch auf einen Küstenort losließ und neue Maßstäbe im Tierhorrorfilm setzte. Später inszenierte er mit „E.T. - Der Außerirdische“ und „Jurassic Park“ zweimal Filme, die damals jeweils Kassenrekorde aufstellten. Daneben stand allerdings stets auch die künstlerische Anerkennung seines Werks, an der er insbesondere ab Mitte der 1980er-Jahre auch mit großem Ehrgeiz arbeitete und die Höhepunkte von „Schindlers Liste“ bis zu „Lincoln“ und „Die Fabelmans“ umfasste.

Arte widmet Spielberg einen langen Themenabend, der viele Aspekte seines einzigartigen Oeuvres auffächert. Zuerst ist mit dem Historiendrama „Die Verlegerin“ (20.15-22.05) einer seiner zurückgenommensten Filme zu sehen. Der Film behandelt die journalistische Veröffentlichung der berüchtigten „Pentagon Papers“ mit Informationen über die vertuschten Wahrheiten des Vietnamkriegs 1971. Im Zentrum steht dabei deren Herausgeberin Kay Graham (Meryl Streep), die gemeinsam mit Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) und ihrem Team entscheiden muss, ob sie ein Dossier veröffentlichen wollen, das die US-Regierung schwer belasten wird. Die Inszenierung verlässt sich vor allem auf die Kunst der glänzenden Darsteller.

Auf den Film folgen insgesamt drei Dokumentationen: „Steven Spielberg, Hollywoods ewiges Wunderkind“ (22.05-23.00) behandelt vor allem die persönlichen Impulse, aus denen heraus viele seiner Filme entstanden. So sind eigene Ängste („Duell“, „Der weiße Hai“) ebenso ein Thema wie kindliche Einsamkeit und natürlich seine jüdische Herkunft und die Erfahrungen von Antisemitismus in seinem Leben. Grundlage des Films sind unveröffentlichtes Archivmaterial, Filmausschnitte, Making-ofs und Interviewauszüge.

‘Der weiße Hai‘, Kultfilm mit Biss“ (23.00-23.55) nimmt sich des Films an, der Spielbergs Ruhm begründete, und zeigt dessen enorme Nachwirkungen – nachdem ein Dreh voller Pannen und Probleme die Karriere des Jungregisseurs fast abrupt beendet hatte. „‘Nach Hause telefonieren‘: Wie E.T. Kinos und Herzen eroberte“ (02.15-03.10) schließlich widmet sich dem Film, mit dem sich Spielberg als Meister des Gefühlskinos offenbarte. Dabei macht er offenkundig, dass der Film nicht nur mit den Erwartungen an Außerirdische brach, sondern auch in seiner Sicht auf den im Zentrum stehenden Jungen – unter der Scheidung der Eltern leidend, fremdelnd mit der Welt – intime Einblicke in Spielbergs Psyche gestattet. – Ab 14.

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