© Les Films Hatari

Looking for Robert (arte)

Doku über die Entstehung von "Route One/USA" von Robert Kramer - am 8.7., 01.25-02.40, arte (ERSTAUSSTRAHLUNG)

Veröffentlicht am
01. Juli 2024
Diskussion

Zum ersten Mal sind sich Richard Copans und der Filmemacher Robert Kramer im Jahr 1979 begegnet. Kramer war damals er als Mitglied des Collectif Cinélutte bereits an der Entstehung von acht Filmen beteiligt. Copans, der eigentlich Kameramann werden wollte, avancierte bald zum Produzenten, Kameraassistenten, persönlichem Gehilfen und Vertrauten von Kramer. Während ihrer 20-jährigen Zusammenarbeit, die sie künstlerisch und freundschaftlich zusammenschweißte, schufen die beiden mehrere Filme, darunter auch den legendären Dokumentarfilm „Route One/USA“ (1989)

Sie arbeiteten stets mit reduzierten Mitteln – eine Kamera, drei Objektive und ein zehnköpfiges Team – und verließen sich weniger auf eine vordefinierte Story als auf ihren cineastischen Blick. Kramer begriff die Kameraperspektive nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich – als Rhythmus und Dialog zwischen den Zeitlichkeiten von Kameramann und Figur. Wenn er von „Tanz“ sprach, meinte er das Zusammenspiel von Kamera, Bildkomposition und Ton.

Route One/USA“ folgt dem legendären Highway 1 an der Ostküste der Vereinigten Staaten vom Norden bis in den Süden, durch insgesamt 14 US-Bundesstaaten. Kramer hatte dafür ein Drehbuch mit fünf Seiten geschrieben und den Weg mit Hilfe von zerschnittenen Landkarten vorgezeichnet. Für den Film kehrte Kramer, der damals schon in Europa lebte, in die USA zurück.

Aus ungeschnittenem Filmmaterial schuf Copans ein cineastisches Lehrstück über seinen Freund Robert Kramer. In „Looking for Robert“, der sich hauptsächlich mit „Route One/USA“ beschäftigt, schaut er auf ihre über 20-jährigen Zusammenarbeit zurück und erläutert Kramers Arbeitsweise. – Ab 14.

Zur Filmkritik
Kommentar verfassen

Kommentieren