Fast jedes Filmfestival schmückt sich mit Foren und
Diskussionsrunden, in denen über den Zustand des deutschen Films und des Kinos
generell gestritten wird. Doch all das nützt nichts, weil ganze Generationen an
Bewegtbilder anderer Art verloren wurden. Es braucht vielmehr einen radikalen Paradigmenwechsel:
Um Menschen wieder mit der Liebe zu den Bildern zu infizieren, muss das
Kino zu ihnen kommen.
Es zehrt an den Nerven. All diese
Diskurs-Events der Filmbranche und ihre rege Betriebsamkeit fressen Energie. Der
wortreiche Lärm, die vielen Vorschläge, die sich letztlich nur um sich selbst
drehen. Podium reiht sich an Podium. Kongress folgt auf Kongress. Im Publikum sitzen
ohnehin nur die bereits Überzeugten: preaching to the converted.
Jede Fördereinrichtung gönnt
sich diese Formate, auf denen es zumeist um die Zukunft des deutschen Films und
des Kinos geht. Gerne kritisch. Schließlich ist Kritik ein Verkaufsschlager und
dient als Feigenblatt. Die Tür zur Veränderung bleibt so immer einen Spalt
offen. Man gibt sich reflektiert und gesprächsbereit. Aber nur solange niemand
zu aufsässig, subversiv oder gar revolutionär ist.