Benedict Cumberbatch spielt in der Miniserie „Eric“ einen verzweifelten Vater, der bei der Suche nach seinem verschwundenen Sohn in eine Abwärtsspirale gerät, Jeff Daniels spielt in der Tom-Wolfe-Adaption „Ein ganzer Kerl“ eine von mehreren Männerfiguren, die am American Dream zu scheitern drohen, und Jennifer Lopez liegt im Science-Fiction-Spektakel „Atlas“ im Clinch mit Künstlicher Intelligenz: Neue Serien und Filme.
Das Showbiz
liegt der walisischen Dramatikerin und Drehbuchautorin Abi Morgan,
Jahrgang 1968, im Blut: Ihre Mutter war eine bekannte Schauspielerin, ihr Vater
Theaterregisseur. Ursprünglich soll sie auch mit einer Schauspiel-Karriere
geliebäugelt haben, wendete sich dann aber schnell dem Erfinden von Geschichten
zunächst für die Bühne, bald auch fürs britische Fernsehen und das Kino zu – zu
ihren Arbeiten gehören „Die Eiserne Lady“, „Shame“, „Suffragette“ und die Serie
„The Split“. Für ihr neues Projekt, die Netflix-Miniserie „Eric“,
die sie zusammen mit Lucy Forbes geschrieben hat, konnte sie
einen von Großbritanniens zugkräftigsten Stars gewinnen: Benedict Cumberbatch spielt die Titelrolle in dem zwischen Psychodrama und Krimi
changierenden Mehrteiler um einen Mann, der im New York der 1980er-Jahre als Puppenmacher
und Puppenspieler für eine erfolgreiche Kindersendung arbeitet und aus der Bahn
gerät, als sein kleiner Sohn auf dem Weg zur Schule spurlos verschwindet.
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Der Vater wird in seiner Verzweiflung über den Verlust zunehmend psychisch labil; in seiner Not klammert er sich an Zeichnungen seines Sohnes, die eine blaue Monsterpuppe namens Eric zeigen, und er steigert sich in die Vorstellung hinein, die Figur sei der Schlüssel dazu, das Kind wiederzufinden. So setzt er alles daran, Eric auf die Fernsehbildschirme zu bringen. Mit seinem zunehmend zerstörerischen Verhalten erregt er mehr und mehr Irritation. Netflix zeigt „Eric“ ab 30. Mai.
Neue Liebeswirren in „Bridgerton“
Ebenfalls mit einer hochkarätigen Besetzung lockt ab 2. Mai „Ein ganzer Kerl“, die Serienverfilmung von Tom Wolfes gleichnamigem Roman aus den 1990er-Jahren: Stars wie Jeff Daniels, Diane Lane, Bill Camp und William Jackson Harper spielen mit in den sechs Folgen, bei denen u.a. Regina King Regie geführt hat. Ähnlich wie Wolfes „Fegefeuer der Eitelkeiten“ entfaltet der Stoff ein kritisch-ironisches Panorama des „American Way of Life“, festgemacht an lose miteinander verbundenen Männer-Figuren, die davon mehr abbeißen, als sie schlucken können, und in unterschiedliche Krisen geraten – von einem Immobilien-Tycoon, dem der Bankrott droht, über einen Anwalt, der einen heiklen Fall am Hals hat, bis zu einem Familienvater, der im Knast landet.
Außerdem können sich Romantik-Fans ab 16. Mai auf eine neue Staffel der Erfolgsserie „Bridgerton“ freuen. Nachdem die zweite Staffel schon 2022 gestartet war, haben die Macher nun endlich eine dritte Staffel umgesetzt, wobei diesmal Jesse Brownell als Showrunnerin fungiert. In der neuen Staffel fokussiert die knallbunt-diverse Kostüm- und Ausstattungsorgie um die Pseudo-Jane-Austen-Liebeswirren in der High Society der Regency-Ära nach der Romanreihe von Julia Quinn auf die Figur der Penelope Featherington alias Lady Whistledown (Nicola Coughlan).
Jerry Seinfeld und der Pop-Tart-Krieg
Neben diesen und anderen neuen Serien hat Netflix im Mai auch wieder diverse neue Filme am Start. Die prominenteste Premiere ist eine Regie-Arbeit des legendären Comedian Jerry Seinfeld: Der auf realen Ereignissen beruhende, aber kräftig satirisch überspitzte Film „Unfrosted“ (zu sehen ab 3. Mai), für den Seinfeld auch am Drehbuch mitgearbeitet und eine der Rollen übernommen hat, nimmt sich die Genese eines Frühstücksgebäcks vor, das in den USA jährlich rund zwei Milliarden mal in Toastern und Mägen der Bürger:innen landet.
Der Film erzählt die Geschichte der sogenannten „Pop-Tarts“, mit denen die Firma Kellogg’s ihrem großen Konkurrenten Post Cereals, dem sie einst schon die Marktführerschaft in Sachen Frühstücksflocken streitig gemacht hatte, erneut eins auswischte: In den 1960er-Jahren ging Kellogg’s daran, die von Post Cereals entwickelten „Country Squares“ mit einem Konkurrenzprodukt, eben den „Pop-Tarts“, auszustechen, und landete damit einen Hit. Der Name der süßen Teigtaschen soll übrigens in Anlehnung an Andy Warhols „Pop-Art“ entstanden sein. Die Kombattanten in diesem kuriosen Wirtschaftskrieg werden neben Seinfeld selbst u.a. von Melissa McCarthy, Amy Schumer,Hugh Grant, Bill Burr und Christian Slater verkörpert.
Ein kritischer Blick aufs US-Polizeiwesen
Außerdem präsentiert
Netflix ab 17. Mai den Doku-Essay „Power“, der 2024 beim
Filmfestival in Sundance seine Premiere hatte. Der afroamerikanische Regisseur
und Produzent Yance Ford setzt sich darin kritisch mit der
Geschichte des US-amerikanischen Polizeiwesens vom 18. Jahrhundert bis in die
Gegenwart auseinander und hat nicht zuletzt im Blick, welche Rolle
Polizeikräfte bei der Unterdrückung und Verfolgung von Minderheiten gespielt
haben.
Animationsfilm-Fans und kleine Zuschauer können sich derweil auf einen Filmauftritt von Thelma freuen, dem liebenswerten Vierbeiner aus den Bilderbüchern von Aaron Blabey. In „Thelma, das Einhorn“ (ab 17.5.) geht es um den universalen Wunsch danach, anders, populärer, glamouröser zu sein, und um die Erfahrung, dass es doch besser ist, einfach so gemocht zu werden, wie man eben ist. Festgemacht wird das an einem unscheinbaren Pony, das durch ein Wunder zum Einhorn und zum Star wird, nur um festzustellen, dass das keineswegs so großartig ist wie erwartet, sondern seine Tücken hat.
K.I. – Fluch oder Segen?
Futuristisch wird es im Film „Atlas“, der ab 24. Mai bei Netflix zu sehen ist und in dem sich Jennifer Lopez am Reizthema Künstliche Intelligenz abarbeiten muss. Angesiedelt ist das Science-Fiction-Spektakel in einer Zukunftswelt, in der vor einiger Zeit eine hochentwickelte K.I., verkörpert in einem Androiden, fast die gesamte Menschheit ausgelöscht hätte; zu denen, die das künstliche Wesen nun jagen, gehört eine von Lopez gespielte Datenanalystin. Als sie dabei auf einem fremden Planeten strandet, ist sie zynischerweise auf die Kooperation mit einer anderen KI, der ihres Schiffs, angewiesen, um zu überleben und ihre Mission zu erfüllen, bevor das Ende der Menschheit besiegelt ist.
Neustarts bei Netflix im Mai im Überblick
1. Mai
Heeramandi: The Diamond Bazaar (Serie)
Psych – Staffel 1-8 (Serie)
2. Mai
Ein ganzer Kerl (Serie)
Geheimnisse der Neandertaler (Doku)
T. P. Bon (Anime-Serie)
3. Mai
Postcards (Serie)
Unfrosted
8. Mai
Das Euro-Finale: Angriff auf Wembley (Doku)
9. Mai
Bodkin (Serie)
Danke – Nächster! (Serie)
Homero Gómez González, Hüter der Monarchie (Doku)
10. Mai
Leben mit Leoparden (Doku)
Verstrickt in Lügen: Die Geschichte von César Román (Doku)
11. Mai
The Courier
14. Mai
Die Schule der magischen Tiere
15. Mai
Ashley Madison: Sex, Lies & Scandal (Doku)
Election
16. Mai
Bridgerton – Staffel 3 (Serie)
The Great Wall
The Hitcher
17. Mai
Power( Doku)
The 8 Show
Thelma, das Einhorn
19. Mai
Golden Kamuy
20. Mai
Der Gesang der Flusskrebse
23. Mai
Der Aufstieg und Fall von Generación Zoe (Doku)
Garouden: Wie hungrige Wölfe (Anime)
Tires (Serie)
24. Mai
Atlas
Jurassic World: Die Chaostheorie (Animationsserie)
Mulligan – Teil 2 (Serie)
My Oni Girl
25. Mai
Thanksgiving
27. Mai
The Invitation (2022)
29. Mai
Bionische Schwestern
Farben des Bösen: Rot
Tanzen für den Teufel: Die TikTok-Sekte von 7M (Doku)
30. Mai
Eric (Serie)
Geek Girl (Serie)
31. Mai
Nicht eine mehr (Serie)
Ein Teil von dir
Noch ohne Termin:
Das Leben, das du wolltest (Serie)