Wenn das Kino von Menschen erzählt, die sich nicht mit den ihnen zugewiesenen Geschlechtern identifizieren, hinterfragt es nicht nur herrschende Normen. Es öffnet auch den Blick auf die Möglichkeit alltäglicher Transzendenz. Das gelingt Filmen wie „20.000 Arten von Bienen" gerade auch dadurch, dass sie Geschwisterlichkeit in den Blick rücken.
Der Umgang mit dem Thema
Transgeschlechtlichkeit offenbart einen sich dramatisch verschärfenden
Widerspruch. Auf der einen Seite schaffen Filme, Serien, Festivals oder zuletzt
auch der Evangelische Kirchentag eine neue Sichtbarkeit transidenter Menschen;
auf der anderen Seite nehmen transphobe und queerfeindliche Menschen genau
diese Sichtbarkeit zum Anlass, um eine vermeintliche Überrepräsentation eines
beargwöhnten Minderheiten- oder bloßen Modethemas zu beklagen. Gereiztheit und
Ressentiment kippen dann oft in eine Feindseligkeit um, die auf der dünnen,
aber wirkmächtigen Basis von Ängsten und Unwissen gesetzliche Restriktionen
befördert und sogar Gewalt begünstigt.