Im Oktober 2017 wurde mit
dem Hashtag #metoo und dem Skandal um den Produzenten Harvey Weinstein eine
gesellschaftliche Debatte um systemischen Machtmissbrauch losgetreten, die bald
über die Filmszene hinausreichte. Seitdem ist nicht nur die Position
beschuldigter Hollywood-Größen ins Wanken geraten; das Thema wurde auch in
Filmen und Serien aufgegriffen, aktuell im Dirigentinnen-Drama „Tar“. Als filmische
Echos auf #metoo tragen sie dazu bei, dass die Forderungen nach grundlegenden
Änderungen nicht verstummen.
Die Assistentin Jane geht
frühmorgens in das Büro des Chefs, zieht sich riesige Gummihandschuhe an, sprüht
Reinigungsmittel auf einen Schwamm und schrubbt merkwürdige Flecken von der
Couch. Auf dem Weg nach draußen hebt sie einen Ohrring vom Teppich auf und legt
ihn zu einer ganzen Sammlung von Fundstücken in ihre Schreibtischschublade.
Routiniert und gewissenhaft beseitigt sie die Spuren des Wochenendes. „Setz
Dich niemals auf diese Couch,“ feixen ihre Kollegen später, als sie sich für
ein Meeting in dem Raum versammeln.