Nach zwei für die Kinos katastrophalen
Jahren fielen 2022 endlich die Corona-Einschränkungen weg. Doch in Deutschland
kehrte das Kinopublikum nur zögerlich zurück. Vor allem für die Arthouse-Kinos
hat sich die Krise weiter verschärft. Was nicht an den Filmen lag, bei denen
eher die Masse als die Klasse problematisch ist. Dennoch gab es auch Lichtblicke,
aus denen die Branche lernen kann, wie es vielleicht wieder besser laufen
könnte.
Um Ausreden, warum es den deutschen Kinos so eklatant an
Zuschauern mangelt, ist man in der Filmbranche nicht verlegen: im Winter zu
kalt, im Frühling zu sonnig, im Sommer viel zu heiß und im Herbst zu mild.
Alles gute Gründe, lieber zuhause zu bleiben, im Biergarten zu verweilen oder
in den Urlaub zu fahren. 2019 wurden magere 118 Millionen Kinobesuche gezählt.
In Frankreich strömten im gleichen Zeitraum etwa 100 Millionen Besucher mehr in
die Kinos.
Dann kam in 2020 Covid, eine bedrohliche, irrationale Pandemie und
als Kollateralschaden diverser Lockdowns eine nie gekannte Kulturfeindlichkeit,
die darin gipfelte, Kinos mit Bordellen gleichzuset