„Cine-inchiesta“, Kino-Ermittlung,
nannte Francesco Rosi den Stil seiner frühen Filme, in denen er sich an
Sizilien, der Mafia und den schwer durchschaubaren Machtverhältnissen in
Italien abarbeitete. In späteren Jahren hat er sich vom dokumentarischen Gestus
verabschiedet und das Politische mehr in der Poesie entdeckt, unter anderem
auch mit Sophia Loren. Eine Hommage zum 100. Geburtstag.
Ein alter Mann (Charles Vanel) streift durch die Katakomben des Kapuzinerklosters in Palermo
und betrachtet die Mumien, die in geistliche Gewänder gehüllt sind. Das
runzelige Gesicht des Mannes und die geschrumpften Schädel der Toten scheinen sich
fast zu unterhalten. Dann tritt der Mann hinaus ins Freie; die grelle Sonne
blendet ihn. Er geht zur Klostermauer hinüber, von der weißer Jasmin
herabhängt. Als er eine der Blüten abbrechen will, um daran zu riechen, wird er
von einem unsichtbaren Heckenschützen erschossen.
So beginnt „Die Macht und ihr Preis“ (1976). Es ist vielleicht die grausamste Szene im Werk
von