Am 25. März 1996 wird der Hamburger Sozialforscher und
Mäzen Jan Philipp Reemtsma aus seinem Haus in Blankenese entführt, 33 Tage
später kommt er nach Zahlung eines hohen Lösegelds von 30 Millionen Mark frei.
Die Medien überschlagen sich danach mit Berichten über die spektakulären
Umstände der Entführung, die als einer der berühmten deutschen Kriminalfälle in
die Geschichte eingeht. Wenig wird damals hingegen über die Situation von
Reemtsmas Familie während der Entführung bekannt. Seine Frau Ann Kathrin
Scheerer und sein damals 13-jähriger Sohn Johann erleben in den unerträglich
langen viereinhalb Wochen grausame Ruhe, ohnmächtige Lähmung und existenzielle
Angst.
Diese Perspektive wählt auch der deutsche Regisseur Hans-Christian Schmid für seine filmische Annäherung an die Reemtsma-Entführung,
basierend auf dem gleichnamigen Bericht von Johann Scheerer. Die Krimi-Aspekte
des Falls belässt der Film fast vollständig außen vor und n