Fünfzehn lange Jahre braucht die „göttliche“
Komödie „Nicht ganz koscher“ von der ersten Idee bis zur Aufführung in den deutschsprachigen
Kinos, was auch für ein eigenwilliges Independent-Projekt ungewöhnlich lang ist.
Doch alle Sackgassen und die vielen Umwege entpuppt sich für die Filmemacher
Peter Keller und Stefan Sarazin im Rückblick als Gunst des Schicksals, die den
Kern ihrer märchenhaften Geschichte einer Verständigung über kulturellen
Grenzen hinweg immer klarer hervortreten ließ.
Wie kamen Sie auf die Idee, sich mit
diesem Thema zu beschäftigen?
Stefan Sarazin: Ich hatte in den 1990er-Jahren ein Faible für al-Andalus
und die Lehren von Ibn Ruschd und auch sonst nie verstanden, warum man sich
wegen dem einen Gott die Köpfe einschlägt. Denn entweder ist „ER“ „der Eine“ –
oder er ist „der Keine“. Als dann mein erster Kinofilm „Nitschewo“
(2001), ein Melodram, kommerziell total floppte, zog ich mich in den Sinai
zurück. Dort befreundete ich mich mit einem Beduinen namens Adel, den ich über
die Jahre immer wieder besuchte, und der