In Kathryn Bigelows „The Hurt Lucker“ (2008) gibt es eine Szenenfolge, die als einer der härtesten „Jump Cuts“ in die Filmgeschichte eingegangen ist. In ihr wird Jeremy Renner als Sergeant William James aus der Wüste und dem Staub und dem Krieg in einen Supermarkt befördert, wo Dutzende Sorten Cornflakes in scheinbar identisch bunten Packungen auf ihre Auswahl warten. Diese Schnittfolge verwandelt eine Geschichte über Draufgängertum und die nervenzerfetzenden Sekunden vor der Entschärfung eines Sprengsatzes in ein sozialpsychologisches, ja politisches Statement: Die Intensität des Krieges kann deine Seele in Stücke reißen, und sie allein verspricht, sie auch wieder zu heilen. William James wird bald einen weiteren radikalen Ortswechsel vollführen, aus dem Kinderzimmer zurück in den Irak, wo er in einer neuen Einheit mit der alten Aufgabe, mit den Händen nur Millimeter vom Zentrum einer möglichen Explosion entfernt, nach seinem Seelenfrieden sucht.
Für „The Hurt Locker“ gewann Kathryn Bigelow als erste und bislang einzige Frau den „Oscar“ für die Beste Regie. Doch einen Wendepunkt in ihrer Karriere, die sich bis dahin mit exquisiten Genrefilmen wie