Im Berliner
Haus der Kulturen der Welt ist derzeit eine Werkschau von Heinz Emigholz zu
sehen, die sein gesamtes, fast 100 Filme zählendes Werk umfasst. Parallel dazu
ist ein voluminöses Buch erschienen, das einen umfassenden Blick auf die
Arbeiten des „Architekten von Zeit“ wirft.
Der jüngste Film von Heinz Emigholz trägt den Titel „Berlin (Underground)“. Er zeigt
171 abgefilmte Seiten aus den Notizbüchern des Autors, neun Berliner
U-Bahn-Stationen, 67 Straßenbäume mit dicken Wurzeln in Buenos Aires und eine
sich drehende Figur in Denkerpose. Der Film variiert diese Motive in ständiger
Wiederholung, akzentuiert durch stark-rhythmische Musik. 102 Minuten lang. Was
hat das alles miteinander zu tun? Das hat alles mit Heinz Emigholz zu tun!
Dieser Filmemacher
erklärt nicht. Er zeigt. Und die Zuschauer müssen sehen (wie sie damit
zurechtkommen). Emigholz findet es überflüssig, in Filmen alles zu erklären.
„Man muss dem Publikum nicht alles vorkauen und es träge machen. Meine
Zuschauer müssen mitarbeiten. Zurücklehnen ist bei mir nicht drin.“