"Halbblut"
beruft sich zu Beginn auf tatsächliche Ereignisse in Reservaten während der 1970er
Jahre: Mit dem Film versuchte Regisseur Michael Apted, über eine
routinehafte FBI-Story die humane und soziale Problematik des (politischen)
Umgangs mit der indigenen Bevölkerung in den USA ins Visier zu nehmen. Was in
der Hand eines anderen Regisseurs zu einem Acitonfilm mit folkloristischem
Hintergrund hätte werden können, gewinnt durch Apteds insistierende
Blickrichtung auf das zwischen Traditionsbewußtsein und Anpassung zerrissene
Leben der letzten Ureinwohner Amerikas Anspruch und Bedeutung.
Im Reservat der Sioux-Oglala von South Dakota ist ein Mord passiert. Kein alltäglicher Mord, wie es scheint. Das FBI entsendet einen jungen Agenten (Val Kilmer), den es für besonders geeignet hält, weil er selbst zu einem Viertel Indianer ist. Doch FBI-Agent Levoi ist von dem Auftrag alles andere als begeistert, bemüht er sich doch gerade, seine indianische Abstammung so gut wie möglich zu vergessen. Er tritt deshalb auch mit besonderer Härte auf, als er und sein Vorgesetzter (Sam Shepard) im Reservat ankommen.
Durch stoische Abwehr versucht er, von sich fernzuhalten, was ihn in besonderer Weise berühren müsste: die unwürdige soziale Situation, die politische Gespaltenheit der indianischen Bevölkerung, die Existenz militanter, bewaffneter Gruppen wie das ARM (Aboriginal Rights Movement). Doch ein Offizier der örtlichen indigenen Polizei, Walter Crow Horse (Graham Greene), nimmt sich der "Rothaut aus Washington" an und ändert allmählich seine Sichtweise. - Sehenswert ab 16.