In
Frankreich steht Serge Gainsbourg längst unter „MeToo“-Verdacht. Die
Doppelbiografie „Serge & Jane“ von Günter Krenn ignoriert die aktuellen
Debatten und besteht trotz aller öffentlich ausgetragenen Beziehungskrisen auf
dem romantischen Ideal einer nie verlöschenden Liebe zwischen der britischen
Schauspielerin Jane Birkin und dem schüchternen Egomanen, der an seinem exzessiven
Lebensstil zu Grunde ging.
Der
im österreichischen Filmmuseum in Wien für Nachlässe zuständige Günter Krenn
kennt sich mit „leidenschaftlichen“ Liebespaaren aus. Er hat schon Biografien
über Karl-Heinz Böhm und Romy Schneider sowie über die Amour Fou zwischen Romy
Schneider und Alain Delon geschrieben. In dieser Nachbarschaft verwundert es
nicht, dass auch die Annäherung an Jane Birkin und Serge Gainsbourg nicht mit Klatsch geizt, von Brigitte Bardots Fehlgeburten über
die glamouröse Gästeliste auf Gainsbourgs Beerdigung bis hin zur Standhaftigkeit
von Catherine Deneuve, die sich weigerte seine Anweisung zu erfüllen, mit einer
viel zu hohen Mädchenstimme zu singen.