Mit
der „Encounters“-Reihe hat sich die „Berlinale“ eine experimentelle Sektion
erschlossen, in der es um innovative Filmsprachen und erzählerische Wagnisse
geht. Das Herzensprojekt von Carlo Chatrian überzeugte in seinem ersten Jahr
durch ästhetischen Wagemut und die essayistische Durchdringung von
erzählerischen und dokumentarischen Formaten.
Die
Ankündigung einer neuen und experimentelleren Reihe hatte bereits vor Beginn der
„Berlinale“ für Zustimmung wie Irritationen gesorgt. Zu unklar erschien die
Abgrenzung von der Sektion des Forums, das bei der 70. Ausgabe der Berliner
Filmfestspiele ebenfalls ihr 50. Bestehen feierte. Nach der Ankündigung des
Programms mit Beiträgen von Filmschaffenden wie Josephine Decker und Cristi Puiu wurden sogar Stimmen laut, die von einer Kannibalisierung der
bestehenden Wettbewerbe sprachen. Für den neuen „Berlinale“-Chef Carlo Chatrian
stellte die „Encounters“-Reihe jedoch ein Herzensprojek