Die
Dänin Anna Karina (22.9.1940-14.12.2019) wurde Ende der 1950er-Jahre von
Jean-Luc Godard entdeckt und spielte in sieben seiner Filme die Hauptrolle.
Damit und mit der Titelrolle in Jacques Rivettes „Die Nonne“ wurde sie zu einer
der bekanntesten Interpretinnen der Nouvelle Vague, später drehte sie unter
anderem mit Schlöndorff und Fassbinder. Wir erinnern an die verstorbene
Darstellerin mit einem 2012 im FILMDIENST erschienenen Artikel über den Zauber
von Anna Karina.
Schon
in ihrem ersten Spielfilm „Le petit soldat“ tanzt sie. Es ist ein politischer Film. Und Anna Karina tanzt zur Musik von
Joseph Haydn. Sie posiert vor der Kamera des Fotografen und Agenten der
rechtsextremen OAS, Bruno Forestier, und tanzt durch ihr kleines Studio, über
das Bett, am Eisschrank vorbei, auf dem Tisch, sie dreht sich, bewegt ihre
Arme, ihre dunklen, langen Haare fliegen... „Ich musste mich immer bewegen. Ich
habe immer in den Straßen von Kopenhagen getanzt und gesungen. Das war auch der
Grund, warum mich ein Regisseur zum ersten Mal für einen Kurzfilm engagierte.“