Mit „Oh Boy“ gelang dem
1978 geborenen Drehbuchautor und Regisseur Jan-Ole Gerster 2012 ein
phänomenaler Durchbruch; 2019 schließt er mit dem Frauenporträt
„Lara“ ans künstlerische Format seines Erstlings an. Im
Interview spricht er u.a. darüber, warum bis zu seinem zweiten Film
so viel Zeit verstrichen ist, über die Zusammenarbeit mit
Drehbuchautor Blaž
Kutin, Raum für Spontaneität beim Dreh und eine
Corinna-Harfouch-Erleuchtung.
Ich würde zunächst gern ein
wenig weiter ausholen. Wie haben Sie vor sieben Jahren den Erfolg von
„Oh Boy“
erlebt?
Jan-Ole
Gerster: Es gibt zunächst eine Innenperspektive. Ich weiß
nicht, ob das für Menschen, die von außen darauf blicken, dasselbe
ist. Für mich war es ein Märchen. Ich war Filmstudent, hatte nicht
wirklich spru