Sie singt „Summertime“, in einem
Club, junge Leute feiern hier. Ihre Stimme ist tief, sie ist leidenschaftliche
Raucherin. Etwas Magisches passiert: Der Song berührt sie, er hat eine
persönliche, intime Bedeutung, die „Frau Stern“ – oder Ahuva Sommerfeld – hier mit ihrem Publikum teilt. Frau Stern ist
90 Jahre alt, Ahuva Sommerfeld, die Frau Stern spielt, war 80, als Anatol Schuster (Jahrgang 1985)
den Film mit ihr drehte. Sein erster Film, der mittellange „Ein idealer Ort“,
wurde in der Perspektive Deutsches Kino auf der „Berlinale“ 2015 als Bester
Film ausgezeichnet, nach „Luft“
ist „Frau Stern“ (zur FILMDIENST-Kritik) sein zweiter, ebenfalls bereits mehrfach ausgezeichneter
Langfilm. Darin vermischen sich dokumentarische und fiktionale Mittel zum humorvollen
Porträt der 90-jährigen Berliner Jüdin Frau Stern, die über ihre
Enkeltochter (Kara Schröder) und deren Clique neue Lebenslust gewinnt. Ein Gespräch über die Kraft des Kinos.
Herr Schuster, wer ist Frau Stern
und wer ist Ahuva Sommerfeld – und wer hat sich wen ausgedacht?