Mit „Der
Hauptmann“ wagt der Regisseur einen Film über die Gräuel des Zweiten Weltkriegs
aus Täterperspektive. Er zeigt die auf realen Ereignissen beruhenden Massaker
der „Kampftruppe Herold“ in der Endphase des Kriegs.
Der Film porträtiert den sogenannten„Henker vom Emsland“, einen
Gefreiten, der als Hauptmann verkleidet die Verbrechen initiierte.
Wie macht man
einen Kriegsfilm so, dass es ein Antikriegsfilm wird?
Robert
Schwentke: Ich muss zunächst Negativbeispiele heranziehen, etwa „Apocalypse Now“,
bei dem es sich zweifelsfrei nicht um einen Antikriegsfilm handelt. Dazu erliegt
der Film viel zu sehr dem Fetischismus des Kriegs. Der Unterschied lässt sich
vor allen in den Bildern festmachen – wie mit dem Krieg umgegangen wird, wie
Waffen oder Hubschrauber, die der Sonne entgegenfliegen, präsentiert werden.
Wenn das alles sehr aufregend und sexy aussieht, handelt es sich nicht um einen
Antikriegsfilm.
Ich
würde auch einen Film wie Steven Spielbergs „Der Soldat James Ryan“ nicht als
Antikriegsfilm kategorisieren. Denn wenn man in eine „Fieselschweif“-Dramaturgie
verfällt, wie ich das nenne, also: