Der Filmkritiker Hans-Günther Pflaum (1941-2018) war ein vehementer
Vermittler und Förderer der Filmkunst, der sich insbesondere dem
Autorenfilm nahe fühlte. Das Kino liebte er insbesondere als Fenster zur
Welt. Ein
Nachruf auf den Filmkritiker, der von 1973 bis 1976 auch leitender
Redakteur
der Zeitschrift „film-dienst“ war.
Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.
Darauf kommt es an. Auch für einen Filmkritiker. Hans Günther Pflaum, der am
19. Dezember nach langer Krankheit im Alter von 77 Jahren verstorben ist, hatte
das Glück, den Aufbruch des Neuen Deutschen Films ganz nah und direkt
mitzuerleben. Aufbruch und Blüte. Er nannte die 15 Jahre zwischen 1965 und 1980
in München seine „glücklichsten Jahre“. Als Filmkritiker, das heißt als Deuter,
Vermittler, Förderer und Komplize des Neuen Deutschen Films begleitete er
damals einen filmischen Aufbruch, der Teil eines gesellschaftlichen Umbruchs war.
Rainer Werner Fassbinder (1945-1982), der fiebrigste und produktivste der
damaligen „Jungfilmer“, war sein Held. Mit ihm war er befreundet. Am Set von
den drei Filmen, die Fassbinder im ersten Halbjahr 1976 drehte