Der
1941 im schweizerischen Winterthur geborene Filmemacher befasst sich in seinen
dokumentarischen Arbeiten seit den 1960er-Jahren immer wieder mit
gesellschaftlich brisanten Themen. Sein jüngster Film „Eldorado“ schlägt eine
Brücke zwischen den Zeiten. Er verknüpft Imhoofs biografische Erinnerungen an
ein italienisches Mädchen, das seine Familie 1945 aufgenommen hatte, mit der
Geschichte gegenwärtiger Flüchtlinge, die in Europa Schutz suchen.
Sie
erzählen in „Eldorado“ zwei Geschichten. Einmal die des italienischen Mädchens
Giovanna, das 1945 durch die Vermittlung des Schweizerischen Roten Kreuzes eine
Weile in ihrer Familie lebte und so etwas wie ihre ältere Schwester, vor allem
aber ihre erste große Liebe wurde, und dann jene der Flüchtlinge, die in den
letzten Jahren aus Afrika nach Europa kamen. Wie fanden diese beiden
Geschichten zusammen?
Markus Imhoof: Giovanna begleitet mich schon
mein ganzes Leben. Sie ist in „Das Boot ist voll“ (1980) in der Widmung erwähnt
und bereits dort der emotionale Kern der Geschichte. Ich hatte sie bei de