Listen to Me Marlon

Dokumentarfilm | Großbritannien 2015 | 99 Minuten

Regie: Stevan Riley

Collageartig konzipierte Dokumentation über den amerikanischen Schauspieler Marlon Brando (1924-2004), die auf dessen Archiv an Audiotagebüchern zurückgreift. Aus rund 300 Stunden Selbstreflexionen und Kommentaren entstand in Kombination mit Filmausschnitten und Fotos eine höchst subjektive, vielschichtige Nahaufnahme eines streitbaren Stars, der auch mit Blick auf Werk und Kollegen kein Blatt vor den Mund nahm. Ebenso ein einzigartiger Blick auf einen Getriebenen wie ein brillantes Künstler-Porträt. - Sehenswert ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
LISTEN TO ME MARLON
Produktionsland
Großbritannien
Produktionsjahr
2015
Produktionsfirma
Passion Pic.
Regie
Stevan Riley
Buch
Stevan Riley · Peter Ettedgui
Kamera
Ole Bratt Birkeland
Musik
Stevan Riley
Schnitt
Stevan Riley
Länge
99 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 14.
Genre
Dokumentarfilm | Künstlerporträt
Externe Links
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Heimkino

Die Extras umfassen u.a. ein ausführliches „Making of“ (28 Min.).

Verleih DVD
Universal (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl.)
Verleih Blu-ray
Universal (16:9, 1.78:1, dts-HDMA engl.)
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Die Geschichte des Films wäre ohne ihn eine ungleich ärmere. In den 1950er-Jahren machte Marlon Brando das berühmt, was als »Method Acting« zum Begriff wurde und für Seelenstriptease und Selbstaufgabe eines Schauspielers vor der Kamera stand. Von Stanley Kowalski (»Endstation Sehnsucht«, 1951) bis Colonel Walter E. Kurtz (»Apocalypse Now«, 1979) schuf Brando männliche Archetypen des Kinos und ging dennoch an Ruhm, Rummel und der Welt, die nicht seinem Drehbuch folgte, zugrunde.

Diskussion
Die Geschichte des Films wäre ohne ihn eine ungleich ärmere. In den 1950er-Jahren machte Marlon Brando das berühmt, was als »Method Acting« zum Begriff wurde und für Seelenstriptease und Selbstaufgabe eines Schauspielers vor der Kamera stand. Von Stanley Kowalski (»Endstation Sehnsucht«, 1951) bis Colonel Walter E. Kurtz (»Apocalypse Now«, 1979) schuf Brando männliche Archetypen des Kinos und ging dennoch an Ruhm, Rummel und der Welt, die nicht seinem Drehbuch folgte, zugrunde. 2015, elf Jahre nach seinem Tod, eine weitere Dokumentation über ihn zu machen, ist eigentlich müßig, da bereits alles über ihn gesagt scheint. Daher hat Regisseur Stevan Riley ihn einfach selbst über sein Leben und sein Innerstes erzählen lassen: Die Erben haben dem Filmemacher gut 300 Stunden Audiotagebücher von Brando zugänglich gemacht. 300 Stunden Selbstreflexion und Kommentare auf das Tagesgeschehen im Kleinen und Großen. Mit diesen nie für die Öffentlichkeit bestimmten Tonband­cassetten kompilierte Riley ein Leben mit den Worten des Porträtierten und visualisierte dies mit Home-Movies, Filmklassikern und Bildern aus dem öffentlichen Leben eines zornigen Stars. Herausgekommen ist ein höchst subjektiver, nie eindeutig in einer bestimmten Zeit verortbarer Blick auf ein Unikat, dessen Einsichten und Suggestionen von rüden Kommentaren über seine Kollegen bis hin zu Selbsthypnose-Sitzungen zur Bewusstseinserweiterung schwanken. Ein brillanter, weil radikaler Blick auf einen Getriebenen, und ein Kunstwerk über einen Künstler.
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