Ein sicherer Job, ein Haus mit Garten, eine nette, nicht zu hässliche Frau und ein paar Kinder. Für Bennos Vorstellung von Glück braucht es nicht viel. Doch die Realität sieht etwas anders aus. Gattin und Bleibe entsprächen schon einmal dem Ideal des Bewährungshelfers, aber der Rest? Würde er seiner Frau Tanja beichten, dass er keine Kinder zeugen kann, wäre es mit der ganzen Herrlichkeit bald vorbei.
Hotte dagegen, Bennos bester „Kunde“, ein Proll vor dem Herrn, will von solchen Idealen rein gar nichts wissen. So wenig wie von seinen beiden Kindern. Erst jetzt, wo ihm das Sorgerecht winkt, könnte er sich mit ihnen arrangieren – natürlich nur des Kindergeldes wegen. Für Benno ist der Gelegenheitskriminelle und Sozialschnorrer schon immer ein Dorn im Auge, zumal er lange ahnt, dass Hotte etwas Größeres am Laufen hat. Und in der Tat: Die 100.000 Euro in der Weste von „Wiener“ Schurl wären ein lukratives Ziel. Ivic, ein Freund von Hottes Tochter Jenny und dessen halbwüchsigem Sohn Dennis, hat die Lage schon mal gecheckt. Die Kiez-Größe trägt die Scheine aus mangelndem Vertrauen gegenüber den Banken immer mit sich herum.
Da es sich bei Markus Sehrs Film tendenziell um eine Komödie handelt, sind die Konflikte eher spielerisch und die Konfrontationen eher folgenlos denn tiefgreifend. Da zudem Christoph Maria Herbst eine der tragenden Rollen bekleidet, verfärben sich die Pointen ins Bissig-Satirische; lange nicht so heftig und politisch inkorrekt wie in der „Stromberg“-Serie, aber nicht weniger amüsant und gekonnt. Herbsts Gegenspieler Peter Kurth ist zudem für deftige Prolligkeit verantwortlich, mit deren politischer Inkorrektheit er darstellerisch dem Charakter von Christoph Maria Herbst öfters die Show stiehlt.
Ansonsten hat die Zuspitzung vom Sozialdrama über Krimiposse bis hin zur Weltfluchtfantasie etwas vom gediegenen Boulevardtheater, das sich nicht sonderlich weit aus dem Fenster lehnen muss, um seine Botschaft zu vermitteln: dass nämlich auch die inkompatibelsten Zweckgemeinschaften zu etwas Wunderbarem führen können. Und so soll natürlich nicht verraten werden, wer am Ende als Sieger aus dem Kampf um die 100.000 Euro Schwarzgeld hervorgeht. Das Familienglück oder Kleinkriminellen-Seligkeit, piefiges Bürokrateneinerlei oder progressive Lebensutopie? Nur eines ist klar: Am Ende ist alles immer besser als im wirklichen Leben!