The Spectacular Now - Perfekt ist jetzt

Coming-of-Age-Film | USA 2013 | 95 Minuten

Regie: James Ponsoldt

Ein allseits beliebter 18-jähriger High-School-Schüler verbringt sein letztes Schuljahr mit jeder Menge Spaß und ist immer auf Hochtouren, selbst noch als ihn seine Freundin verlässt. Als er mit einem Filmriss aufwacht, steht er vor einem Mädchen, das so gar nicht zu ihm passt und in das er sich zur eigenen Überraschung doch verliebt. Bemerkenswerter Teenager-Film, der seine jungen Protagonisten sowie ihre alltäglichen Herausforderungen ernst nimmt und sie glaubwürdig konturiert. Die Hauptfigur offenbart sich dabei als ein zutiefst verunsicherter junger Mann, dessen positive Stimmung nur ein Ablenkungsmanöver ist, weil er sich nicht mit seiner kaputten Familie und unbequemen Zukunftsfragen auseinandersetzen will. Gleichwohl orientiert sich der Film deutlich an den Konventionen einer Teenie-Romanze, um seine Zielgruppe zu erreichen, wirkt damit mitunter aber konstruiert. Am Ende ist die Zukunft zwar weiter ungewiss, aber in Sachen Liebe optimistischer gestimmt als in der Romanvorlage. - Ab 14 möglich.
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Filmdaten

Originaltitel
THE SPECTACULAR NOW
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2013
Produktionsfirma
21 Laps/Global Produce
Regie
James Ponsoldt
Buch
Scott Neustadter · Michael H. Weber
Kamera
Jess Hall
Musik
Rob Simonsen
Schnitt
Darrin Navarro
Darsteller
Miles Teller (Sutter) · Shailene Woodley (Aimee) · Brie Larson (Cassidy) · Masam Holden (Ricky) · Dayo Okeniyi (Marcus)
Länge
95 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14 möglich.
Genre
Coming-of-Age-Film | Literaturverfilmung
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Die Extras umfassen u.a. einen Audiokommentar des Regisseurs, ein längeres "Making of" (vier Teile, 21 Min.) sowie ein Feature mit im Film nicht verwendeten Szenen (20 Min.).

Verleih DVD
Capelight (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Capelight (16:9, 2.35:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Diskussion
Sutter Keely ist der erste, der auf Partys in den Pool springt, er trinkt jeden unter den Tisch, und wenn er tanzt, tanzen alle mit. Seine Lebensfreude steckt an, seine Selbstsicherheit auch. Sutter, 18 Jahre alt und im letzten Jahr der High School, hat ein Mädchen, einen Job, ein Auto und jede Menge Spaß. Was will er mehr? Winkelberechnungen passen nicht in sein Lebenskonzept. Sollen die anderen für den Schulabschluss büffeln, er sitzt in der Sonne und genießt seinen Drink. Sutter ist immer auf Hochtouren, selbst als ihn seine Freundin verlässt, hält er nicht inne. Doch als er mit einem Filmriss aufwacht, steht da Aimee. Dieses Mädchen, das er schon mal irgendwo gesehen hat, in der Schule, ganz sicher nicht auf einer Party. Aimee ist zwar hübsch, aber sie ist eine von vielen. Auf den ersten Blick könnten Sutter und Aimee kaum unterschiedlicher sein, aber natürlich verlieben sie sich, was Sutter mehr überrascht als den Zuschauer. „The Spectacular Now“ wurde bei seiner Premiere beim Sundance Film Festival 2013 bejubelt: ein Film, der zeigt, wie Teenager wirklich sind. Die beiden Hauptdarsteller – Miles Teller, der kürzlich als ehrgeiziger Schlagzeugschüler in „Whiplash“ brillierte, und Shailene Woodley, die zuletzt in „Die Bestimmung – Insurgent“ zu sehen war – wurden ausgezeichnet. In der Tat macht der Film, der auf Tim Tharps Jugendroman „Perfekt ist jetzt“ basiert, vieles richtig. Hier verlieben sich Mädchen nicht in Vampire, niemand muss die Welt retten. Die jungen Leute haben mit sich selbst zu tun, und das ist Herausforderung genug. Denn bald zeigt sich, dass Sutter kein Sonnyboy, sondern ein zutiefst verunsicherter junger Mann ist, der sich heimlich mit Whisky in Stimmung bringt. Sein „Immer gut drauf sein“ ist ein Ablenkungsmanöver. Er will sich nicht mit seiner kaputten Familie auseinandersetzen, sich nicht unbequemen Zukunftsfragen stellen und schon gar nicht „in die Gänge kommen“. Dabei ahnt er, dass ein Dasein als Krawatten-Verkäufer nicht auf Dauer befriedigend sein wird oder – schlimmer noch – sein Leben zwischen vollen Aschenbechern und leeren Biergläsern enden könnte. Aimee und alle anderen haben Pläne und Träume. Er hat das spektakuläre Jetzt, in dem er sich verliert. „Ich weiß nicht, was am Erwachsensein toll sein soll“, sagt er einmal zu seinem Mathelehrer. „Sind Sie etwa glücklich?“ Die Antwort darauf bleibt aus. Aimee, die ans College will, könnte ihm eine Richtung weisen, so wie auch er ihr Perspektiven eröffnet, indem er sie sozial integriert und sie in ihrem Selbstbild stärkt. Doch ist sie nicht das erste kluge Mädchen, das sich in einen Jungen verliebt, der ihr schaden könnte. Regisseur James Ponsoldt nimmt seine Protagonisten ernst, in ihrer Suche nach dem eigenen Weg und in ihrer Verletzlichkeit. Angesiedelt im letzten Schuljahr, in dem die Jugendlichen mit einem Bein noch in ihrem alten, mit dem anderen schon im neuen Leben stehen, ist der Film in ein sommerliches Licht getaucht, das an alte Dias erinnert. Hell, warm und etwas verblichen. Wehmut schwingt mit, was der Gefühlslage der jungen Protagonisten entspricht. Doch trotz aller Stärken orientiert sich der Film zu sehr an Konventionen der Teenie-Romanze, wirken die Figuren konstruiert – eben so, wie sich Erwachsene Teenager vorstellen, was die deutsche Synchronisation noch verstärkt. „Das ist unsere Nacht. So jung werden wir nie wieder sein!“ – Das klingt nach 40-jährigem Abi-Treffen, nicht nach Prom-Night. Zudem fehlte es den Drehbuchautoren Scott Neustadter und Michael H. Weber, die auch das Skript für „(500) Days of Summer“ geschrieben haben, offenbar an Mut, das Ende des Romans zu übernehmen. Die Zukunft ist zwar auch im Film ungewiss, aber in Sachen Liebe optimistischer gestimmt als im Buch. Ein bisschen Happy End musste eben sein.
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