Eine Frau kidnappt ihren Ehemann, als sie erfährt, dass dieser sie wegen einer jüngeren Geliebten verlassen will. Erst, wenn er sie wieder liebt, soll er seine Freiheit zurück bekommen. Nach einem munter-sympathischen Auftakt gehen der Beziehungskomödie die Ideen aus, und sie verliert sich in rührseligen Klischees und banalen Dialogen.
- Ab 14.
Serious Moonlight
Komödie | USA 2009 | 80 Minuten
Regie: Cheryl Hines
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Filmdaten
- Originaltitel
- SERIOUS MOONLIGHT
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2009
- Produktionsfirma
- Night and Day Pic./All For A Films
- Regie
- Cheryl Hines
- Buch
- Adrienne Shelly
- Kamera
- Nancy Schreiber
- Musik
- Andrew Hollander
- Schnitt
- Steven Rasch
- Darsteller
- Meg Ryan (Louise) · Timothy Hutton (Ian) · Justin Long (Todd) · Kristen Bell (Sara) · Derek Carter (Mann Nr. 1)
- Länge
- 80 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Komödie
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
Eine leichte Komödie zu drehen, so liest man immer, sei ganz besonders schwer. Wenn man es mit dem Humor nämlich zu leicht nähme, werde er schwerlich Spaß machen. Für „Serious Moonlight“ als lockere, romantische Komödie sprechen immerhin drei gewichtige Argumente: eine originelle Idee, eine bestens aufgelegte Meg Ryan und die scheinbar mit liebevollem Schalk dahin geklecksten, tatsächlich aber sorgsam austarierten musikalischen Leitmotive, die von Anfang an gute Laune und Vorfreude verbreiten. Doch am Ende reicht das alles dennoch nicht. Nach einer halben Stunde hat der Film seinen kreativen Vorrat aufgezehrt und verharrt in professioneller Routine.
In dieser ersten, munteren halben Stunde fährt Louise, eine renommierte Anwältin aus Manhattan, zu ihrem idyllisch gelegenen Landhaus, um dort mit ihrem Mann einen Kurzurlaub zu verbringen. Da sie einen Tag früher als geplant eintrifft, ist die Überraschung groß; vor allem für Louise, die ihren Mann dabei ertappt, wie er ihr einen Abschiedsbrief schreibt. Nach 13 Ehejahren möchte Ian sie wegen einer anderen Frau, die jünger, weniger anstrengend und auch weniger erfolgreich ist, verlassen. Es kommt zum Streit, ein Blumentopf fliegt, Ian bricht zusammen. Als er wieder zu sich kommt, findet er sich an einen Stuhl gefesselt. So einfach will sich Louise, die hartnäckige, praktisch orientierte Juristin, nicht geschlagen geben. Ihr Plan ist simpel: Ian bleibt so lange an den Stuhl gebunden, bis er sie wieder liebt. Doch bevor Louise ihr Rückeroberungsprogramm mit selbst gebackenen Keksen und „unserem Lied“ starten kann, muss sie erst einmal ihre junge Widersacherin Sara abwimmeln, die unversehens an der Tür klingelt. Das Gespräch zwischen den beiden Frauen, in dem Louise mit süßlichem Lächeln die verständnisvolle betrogene Ehefrau mimt, entwickelt sich vor allem dank der bittersüß aufspielenden Meg Ryan zur lustigsten Szene des Films. Voller jovialer Ironie bedauert Louise die Geliebte ihres Mannes, dass die wegen der Affäre Gewissensbisse plagten. Mit einem treuherzigen Augenaufschlag und wohlwollendem Lächeln katapultiert Louise die Rivalin zurück ins Auto, kotzt dann aber in die Büsche, als Sara davon gefahren ist. Anschließend kümmert sie sich um Ian: Sie spielt ihm auf der Gitarre vor, steckt Bilder aus glücklichen Zeiten in den Diaprojektor und erzählt vom Hochzeitstanz und den magischen Momenten, in denen sich die beiden einst ineinander verliebten. Doch nichts scheint zu fruchten. Ian schreit, kneift die Augenbrauen zusammen und will entweder nichts hören oder aufs Klo. Erst als plötzlich ein Einbrecher auftaucht und Louise ebenfalls in Klebeband gewickelt neben Ian landet, entspinnt sich ein intensives Gespräch zwischen den beiden Ehepartnern.
Damit endet die erste halbe Stunde, und es beginnt ein zähes, gewollt tiefsinnig-romantisches Kammerspiel, mit langen Monologen, in denen Timothy Hutton mit bedeutungsschwangerer Stimme die rührseligen Klischees des Drehbuchs rezitiert. Die Idee des Films ist spürbar aufgebraucht, weshalb es fortan nur noch darum geht, die fehlende Zeit mit Gags aus der Retorte und banalen Gesprächen aufzufüllen. Vom anfänglichen Esprit ist nichts mehr zu spüren. Am Ende erinnert „Serious Moonlight“ selbst an eine Ehe, in der nach der ersten Verliebtheit keine Liebe mehr bleibt: ein Film ohne Fundament und vor allem ohne Herz.
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