Ein sechsjähriges Mädchen aus China kommt in ein holländisches Küstenstädtchen, in dem sich sein Vater eine Existenz als Restaurantbesitzer aufgebaut hat. Viel schneller als die Eltern passt es sich an die neue Lebenssituation an und geht ganz im schönen Traum auf, dass ihm der Nikolaus ein eigenes Pferd bringt. Als die Erwachsenen über ihre Schatten und ethnische Grenzen springen lernen, lässt sich der Traum tatsächlich verwirklichen. Der liebenswerte, ruhig und einfühlsam erzählte Kinderfilm entfaltet einen idyllischen, dabei stets glaubwürdig an der Wirklichkeit orientierten Kinotraum und spricht dabei auch den Anpassungsprozess von Immigranten und die Begegnung eines Kindes mit einer fremden Kultur an. (Fortsetzung: "Wo ist Winkys Pferd?", 2007)
- Sehenswert ab 6.
Ein Pferd für Winky
Kinderfilm | Belgien/Niederlande 2005 | 90 Minuten
Regie: Mischa Kamp
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Filmdaten
- Originaltitel
- HET PAARD VAN SINTERKLAAS
- Produktionsland
- Belgien/Niederlande
- Produktionsjahr
- 2005
- Produktionsfirma
- Bos Bros./MMG
- Regie
- Mischa Kamp
- Buch
- Tamara Bos
- Kamera
- Lennert Hillege
- Schnitt
- Sander Vos
- Darsteller
- Ebbie Tam (Winky) · Betty Schuurman (Tante Cor) · Jan Decleir (Onkel Siem, Nikolaus) · Anneke Blok (Lehrerin Juf Sigrid) · Mamoun Elyounoussi (Samir)
- Länge
- 90 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 0
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 6.
- Genre
- Kinderfilm | Tierfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Diskussion
Winky, ein etwa sechsjähriges chinesisches Mädchen, kommt gemeinsam mit ihrer Mutter in ein holländisches Küstenstädtchen, in dem ihr Vater mühevoll ein kleines Restaurant betreibt. In der neuen Heimat ist ihr fast alles fremd, und so hat es Winky schwer, in der Schule Anschluss zu finden. Ganz gehört ihr Herz einem Pony, das sie nachmittags heimlich auf einer entlegenen Weide besucht. Als das Pferd an Altersschwäche stirbt und ihre Mutter zur kranken Oma nach China zurückfliegt, ist Winky allein mit ihrer Trauer, weil sie ihrem Vater nichts von dem Pony erzählen darf. Da hört sie in der Schule zum ersten Mal von dem niederländischen Brauch, dass der Nikolaus braven Kindern Geschenke bringt, und Winky schöpft neue Kraft und Hoffnung. Denn vielleicht erfüllt ja dieser seltsame Bartträger ihren Herzenswunsch, ein Pferd zu bekommen. Ein Glaube, der für sie mehr und mehr zur Gewissheit wird und den auch ihre „geschenkerfahrenen“ holländischen Klassenkameraden nicht erschüttern können. Umso wütender wird Winky, als sie bei der Bescherung in der Schule nur ein Stofftier erhält. Sie läuft davon – und entdeckt auf dem Schulhof einen Schimmel, der an ihr Fahrrad angebunden ist. Mutig, stolz und voller Freude reitet Winky fort, da sie nicht weiß, dass der Nikolaus traditionell auf einem Pferd reitet. Dieser hat jetzt ein Problem und muss eine himmlisch-irdische Lösung finden.
Einfühlsam und glaubwürdig wird die einfache, aber stimmige Kindergeschichte mit schlichten Mitteln aus der Perspektive des Mädchens erzählt. Unaufdringlich und ohne pädagogischen Zeigefinger, dafür in einer sanft-sympathischen Mischung aus Ernst und Witz thematisiert die Inszenierung den Anpassungsprozess von Immigranten und die Begegnung eines Kindes mit einer fremden Kultur, und zwar so, dass alles für Kinder im Grundschulalter gut verständlich ist. Zu Recht erhielt dieser rundum gelungene Kinderfilm diverse Preise, u.a. auf dem Kinderfilmfest München 2006 den Publikumsfilmpreis. (Die DVD bietet außer interessanten „Making of“-Szenen noch zwei PC-Pferdespiele.)
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