Die fiktive Lebensgeschichte des Komponisten Adrian Leverkühn (1885-1940). Seine außergewöhnliche Musikbegabung wird erst fruchtbar, nachdem er sich mit einer Geschlechtskrankheit infiziert hat; sein genialischer Schaffensdrang ist von Beginn an mit romantischer Todesmystik verbunden. Leverkühn löst sich zunehmend aus mitmenschlichen Bindungen und investiert, zur Liebe unfähig, seine ganze Energie in ein monströses Oratorium, bei dessen Auftakt er tot zusammenbricht. Thomas Manns Roman handelt von den "Abgründen deutscher Seele" und von deutscher Politik: das Schicksal der Hauptfigur erscheint als Pendant zum Untergang des Abendlandes im "Dritten Reich". In der Filmfassung verkommt dies zur oberflächlichen, klischeebeladenen Zitatensammlung. Der ehrgeizige Versuch, die Gedankenvielfalt der Vorlage in kinogerechte Formen zu bringen, scheitert schon im Ansatz: die Geschichte wird auf ein konventionelles Künstlerschicksal verkürzt, dessen hochtrabendes Pathos manchmal unfreiwillig komisch wirkt, weil ihm die visuelle Fantasie fehlt. Das beabsichtigte "Bildungserlebnis" wird zum reinen Kunstgewerbe.
- Ab 16.
Doktor Faustus (1982)
Drama | BR Deutschland 1982 | 137 Minuten
Regie: Franz Seitz
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Filmdaten
- Produktionsland
- BR Deutschland
- Produktionsjahr
- 1982
- Produktionsfirma
- Franz-Seitz-Film/Iduna/Bayerischer Rundfunk
- Regie
- Franz Seitz
- Buch
- Franz Seitz
- Kamera
- Rudolf Blahacek
- Musik
- Benjamin Britten · Rolf Wilhelm
- Schnitt
- Lotte Klimitschek
- Darsteller
- Jon Finch (Adrian Leverkühn) · André Heller (Satan) · Hanns Zischler (Dr. Serenius Zeitblom) · Margot Hielscher (Senatorin Rodde) · Siemen Rühaak (Schwerdtfeger)
- Länge
- 137 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16; f (Video 12)
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Drama | Literaturverfilmung
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch