Eine Mutter befürchtet, ihr Sohn lasse sich zur Homosexualität verleiten. Sie forciert dessen Verhältnis mit einer jungen Frau und verstößt dadurch gegen den Kuppelei-Paragrafen. Später Nachkriegsfilm des Goebbels-Protegés Veit Harlan, der sich mit Filmen wie "Jud Süß", "Opfergang" oder "Kolberg" in den Dienst der Nationalsozialisten gestellte hatte. Er thematisiert und diskriminiert Homosexualität zugleich und durfte zunächst nur im Ausland unter dem Titel "Das dritte Geschlecht" gezeigt werden. Ausschlaggebend dafür war nicht die homophobe Haltung, sondern die mangelnde positive Zeichnung des kleinbürgerlichen Elternhauses des Protagonisten, was zur Überbewertung der Homosexualität führe (Begründung der FSK). Erst nachdem Harlan ein Plädoyer gegen den § 175 entfernte, Dialoge nachsynchronisieren ließ und der Film in einer nachgedrehten Szene der deutschen Gerichtsbarkeit genüge tat, wurde er für deutsche Kinos freigegeben. Der Film sieht in der Homosexualität keineswegs eine positive Lebensalternative, diffamiert darüber hinaus abstrakte Malerei und atonale Musik, die er als Niederschlag einer solchen "Lebenshaltung" darstellt. (Früherer Titel auch: "Das dritte Geschlecht")
Anders als du und ich (§ 175)
Drama | BR Deutschland 1957 | 92 Minuten
Regie: Veit Harlan
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Filmdaten
- Produktionsland
- BR Deutschland
- Produktionsjahr
- 1957
- Produktionsfirma
- Arca
- Regie
- Veit Harlan
- Buch
- Felix Lützkendorf
- Kamera
- Kurt Grigoleit
- Musik
- Erwin Halletz · Oskar Sala
- Schnitt
- Walter Wischniewsky
- Darsteller
- Paula Wessely (Christa Teichmann) · Paul Dahlke (Dir. Werner Teichmann) · Christian Wolff (Klaus Teichmann) · Ingrid Stenn (Gerda Böttcher) · Hans Nielsen (Max Mertens)
- Länge
- 92 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 18; f (DVD: ab 0)
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Zum ersten Mal werden auf dieser DVD die ursprüngliche Version des Films, "Das dritte Geschlecht" (40 Min.), und die überarbeitete Kinoversion "Anders als du und ich. § 175" (92 Min.) gegenübergestellt und die Veränderungen an dem Film, die Veit Harlan vornehmen musste, dokumentiert. Auch findet sich ein gefilmter, aber offenbar nie verwendeter Prolog, der in frühen Fassungen des Drehbuchs den Film eröffnen sollte.
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