Um es kurz zu machen: die folgenreichste cineastische Erfahrung des vergangenen Jahres war wohl die, daß die Filmkunst im Zeitalter der schnellen Verwertbarkeit zunehmend nur noch im Rausch der Geschwindigkeit erlebt werden kann. Alles geht schneller, wenn es um Film geht. Schneller ins Kino, wenn die Parkplätze bei Mutiplexen und Cinemaxxen gleich im Hause sind. Im Ambiente eines Airport-Terminals gehört schnelle Abfertigung zum Service, in Sekundenschnelle zur Riesenleinwand. Da reicht die Zeit gerade noch für Fast Food oder Popcorn. Film wird immer mehr gehandelt wie leicht verderbliches Obst: schnell in hohen Kopienzahlen in die Kinos, schnell absahnen und weg damit. Aktuelle Ware ist mega-in, Repertoire out. Kein Wunder, daß bei den beschleunigten Verwertungszeiten die kleinen Filme am Rande, die etwas mehr Pflege nötig hätten, nach dem Gesetz der Zentrifugalkräfte am schnellsten aus dem Markt geschleudert werden.