© ZDF/Frank Planer/Columbia Pictures (Fred MacMurray, Humphrey Bogart, Robert Francis in „Die Caine war ihr Schicksal“)

Die Caine war ihr Schicksal (3sat)

Kriegsdrama um ein U-Boot und einen zusehends unzurechnungsfähigen Kapitän - am 8.11., 22.25-00.30 Uhr, bei 3sat

Veröffentlicht am
22. Oktober 2024
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Regisseur Edward Dmytryk gelang mit diesem Drama aus dem Jahr 1954 ein ungewöhnlicher Kriegsfilm, der in der klaustrophobischen Atmosphäre eines heruntergekommenen Minenräumboots spielt und eine Reihe hochkarätig besetzter Figuren aufeinanderprallen lässt. Auf dem fernöstlichen Seekriegsschauplatz leidet die Mannschaft während des Zweiten Weltkriegs unter dem strengen und viel zu oft irrational-grausamen Regime des neuen Kapitäns Queeg (Humphrey Bogart). Lange herrscht unter den Offizieren Uneinigkeit darüber, wie man sich gegenüber dem Vorgesetzten zu verhalten habe, ob Gehorsam oder Widerstand geboten ist. Doch als schließlich ein Taifun und die gänzlich eskalierende Unvernunft des Kapitäns das Boot bedrohen, entheben zwei Offiziere (Van Johnson, Robert Francis) ihn wegen Unzurechnungsfähigkeit seines Kommandos. Ein Schritt, der ihnen unerlässlich erscheint, um ihrer Verpflichtung gegenüber der Mannschaft und der Mission gerecht zu werden, der aber harsche Konsequenzen nach sich zu ziehen droht, als sie wegen Meuterei vor ein Kriegsgericht gestellt werden.

Die gestraffte Adaption des Romans „The Caine Mutiny“ von Herman Wouk fesselt mit prägnant herausgearbeiteten psychologischen und moralischen Konflikten, die von versierten Darstellern nachvollziehbar interpretiert werden. Eindrucksvoll ist nicht zuletzt das Duell vor Gericht zwischen einem Bogart in einer ungewohnt zwiespältigen Rolle als paranoider Kapitän und José Ferrer als Anwalt der Angeklagten. – Ab 16.

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