Eine Frau Mitte vierzig (Christina Große) ist mit dem Kajak auf der Mecklenburgische Seenplatte unterwegs. Was die schweigsame, aber heitere Heldin umtreibt, verrät der in vier Kapitel unterteilte Film lange nicht. Stattdessen spannt er die ambivalente Atmosphäre eines regnerischen Sommers auf und spielt in ruhigen, lakonischen Einstellungen mit Elementen des magischen Realismus.
Die Langsamkeit und die Ruhe des Films von Max Gleschinski laden das Sichtbare mit etwas auf, das aus der Vergangenheit herüberzuschwappen scheint. Oder das aus dem Schlamm in der Tiefe aufsteigt und von den Ufersäumen herüber rauscht. Wer diese Frau ist, woher sie kommt, was sie vorhat oder wie sie heißt, bleibt lange unklar. Über ihre DDR-Requisiten versuchen die anderen Menschen, mit der Schweigsamen ins Gespräch zu kommen. Ihre Thermoskanne erinnert eine Campingplatz-Bewohnerin „an alte Zeiten, die waren schön“; ein junger Mann versucht es über ihr rotes Kajak, das aus prähistorischer Zeit zu stammen scheint.
Eine junge Frau, Alima (Pegah Ferydoni), schnorrt eine Zigarette von ihr, und erfährt, dass die fremde Einzelgängerin Kerstin heißt. Sonst gibt sie nichts von sich preis: „Icke? Da ist nichts.“ Da haben sich zwei gefunden.
Die Wege von Kerstin, Alima und anderen kreuzen sich immer wieder. Sie finden in einer Welt zueinander, in der alle nackt sind und sich hinter nichts verstecken können. Und in der noch genug Ruhe herrscht, dass man Geister der Kindheit und Vergangenheit wirklich noch zu sehen glaubt. – Ab 16.