Eine Auseinandersetzung mit den Filmen des französischen Regisseurs Jacques Rivette.
In unserer Bande von Fanatikern war Rivette der fanatischste. Am Tag der Premiere von ,Le carosse d'or' (,Die goldene Karosse', 1953) blieb er vierzehn Stunden im Kino sitzen, bis Mitternacht." So charakterisierte François Truffaut 1961 mit dem Ausdruck aufrichtiger Bewunderung seinen Kritiker- und Regiekollegen Jacques Rivette und schuf damit ein bleibendes Image. An Ausdauer hat es Rivette, dem eigenwilligsten Cineasten aus dem Kreis der "Nouvelle Vague"-Regisseure, nie gemangelt, und er mußte sie immer wieder unter Beweis stellen. Seine Filme hat er zum Teil unter erheblichen Schwierigkeiten - mit der Finanzierung und in einem Fall mit der Zensur - fertiggestellt. So fanatisch er als Kritiker war, so hartnäckig und kompromißlos verfolgte er seine Ziele als Filmkünstler. In dem von der Suche nach dem Absoluten in der Kunst beseelten Maler, den Rivette in seinem jüngsten Film "Die schöne Querulantin" (1991) darstellt, kann man sicherlich Züge eines Selbstporträts Rivettes erkennen.