Der
deutsche Filmemacher Julian Radlmaier bewegt sich in seinen Werken auf der
Traditionslinie marxistisch orientierter Vorgänger wie Pasolini und Huillet/Straub,
verbindet intellektuelle Herausforderung aber stets mit einem spielerischen
Ansatz und stilsicherem Umgang mit der Filmgeschichte. In seinem neuen Film
„Blutsauger“ (Kinostart: 12. Mai) lässt er einen sowjetischen Schauspieler auf
dem Weg nach Hollywood auf eine bürgerliche Vampirin treffen.
Vielleicht
als Einstieg eine Beobachtung: Ich habe mich beim Sehen von „Blutsauger“ auf
eine Art gut unterhalten gefühlt, die mich nachdrücklich an das Vergnügen
erinnert hat, dass ich bei der ersten Begegnung mit „Klassenverhältnisse“
von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub seinerzeit empfunden habe. Will
sagen: Ich habe (auch) sehr viel gelacht.
Julian Radlmaier: Das ist aber ein
großes Kompliment. Ich nehme das jetzt mal als einen Hinweis, dass wir
vielleicht einen ähnlichen Humor haben.
Wahrscheinlich,
denn ich hatte diesen Eindruck auch schon bei den beiden früheren Filmen „