Ihre Bilder von Stars wie Greta Garbo oder Joan Crawford trugen
wesentlich dazu bei, aus Schauspielern überlebensgroße Ikonen zu machen. Die
Fotografin Ruth Harriet Louise, die für das Studio MGM arbeitete,
porträtierte in den 1920er-Jahren viele Stars und Regisseure ihrer
Ära. Ihren Kamerablick zeichnet eine faszinierende Gleichzeitigkeit von Distanz
und Nähe, Natürlichkeit und Stilisierung aus. Ein Porträt anlässlich einer
Ausstellung in Göttingen (7.1.-6.2.).
Hollywoods Starruhm wäre nichts ohne die Fotografie. Schon während
der Stummfilmzeit überflutete die amerikanische Filmindustrie ihr Publikum mit
schillernden Bildnissen, die durch die Künstlichkeit und Eleganz von
Komposition, Lichtsetzung oder Retusche „größer als das Leben“ wirkten – und
für die sich schließlich, um 1930, ein Begriff etablierte, der noch heute für
den Glanz des Kinos steht: Glamour.
Unter den vielen Lichtbildnern, die diesen Stil gemeinsam prägten,
stand in erster Reihe eine Frau: Ruth Harriet Louise (1903-1940) war die erste Person,
die vom mächtigen Filmstudio „Metro-Goldwyn-