Seit 1997 macht das Regie-Duo Chris Wright und Stefan Kolbe höchst
ungewöhnliche und eigenwillige Dokumentarfilme. In ihrer neusten Arbeit „Anmaßung“ geht es um
den Frauenmörder Stefan S., noch mehr aber darum, wie sich die Filmemacher, wie
wir uns ein Bild von Straftätern machen. Dabei wird der verurteilte Mörder, der
sein Gesicht im Film nicht zeigen will, teilweise von einer großen Puppe
dargestellt. Im Interview erläutern die Filmemacher ihre dokumentarische
Methode.
Wie kam es zu dem Projekt mit Stefan S.; einem Stalker und
verurteiltem Mörder?
Chris
Wright: Wir wollten eigentlich etwas über Therapie machen. Uns
interessierten Menschen, die schwere Geschichten hören, den Leuten sehr
nahekommen und damit auch als Privatpersonen leben müssen. Wir haben u