Am Sonntag ist die 43. Duisburger Filmwoche (4.-10.11.2019) zu Ende
gegangen, die mit einer bemerkenswerten Rede von Gudrun Sommer eröffnet wurde.
Sommer leitet das Festival gemeinsam mit Christian Koch, nachdem Werner Ružicka nach
34 Jahren in Ruhestand gegangen ist. Bemerkenswert war die Rede auch deshalb,
weil Sommer auf die aus ihrer Sicht ungenügende Debatte über den Erhalt das
Filmerbes einging. Was sie damit meinte, erläutert sie im Interview.
Wo gibt es auf
der Duisburger Filmwoche Berührungen mit Fragen des Filmerbes? Das Festival hat
doch keine Retrospektive.
Gudrun Sommer: Mein
konkretestes Erlebnis war 2015 das Zeigen der Kinderfilme von Harun Farocki,
die er für „Sesamstraße“ und „Das Sandmännchen“ in den 1970er-Jahren gemacht hat und die beim NDR gelaufen sind. Ich war relativ
schockiert, wie schwierig es ist, an diese Filme heranzukommen, weil die Rechte-Lage
ungeklärt ist. Wir konnten über eine Kooperation mit dem Grimme-Institut die
Aufführung dieser hochgradig interessanten Filme dann doch ermöglichen.