In seiner schrillen Gesellschaftskomödie „HERRliche Zeiten“ nach einer Vorlage von Thor Kunkel nimmt Regisseur Oskar Roehler aktuelle Herr-Diener-Verhältnisse auf den Kieker und löckt wider den Stachel neureicher Selbstgefälligkeit. Im Interview macht er keinen Hehl aus seiner Aversion gegen die Realitäten, die dem Film zugrunde liegen.
Als wir zuletzt
miteinander sprachen, im Zusammenhang mit dem Kinostart von „Quellen des
Lebens“, da brachten Sie ihren Film auf die schöne Formel: „John Waters meets
the Trümmerfilm“. Haben Sie Vergleichbares auch für „HERRliche Zeiten“ im
Angebot?
Oskar Roehler: Sorry, da kann ich jetzt auf die Schnelle nicht mit dienen. Leider. Es
ist einfach eine Gesellschaftssatire.
Okay, eine
Gesellschaftssatire nach einer Vorlage von Thor Kunkel und dem Drehbuch von Jan
Berger. Was war der Punkt, der Sie daran interessiert hat?
Roehler: Im Grunde genommen diese neureiche Selbstgefälligkeit. Da ich in den
letzten Jahren als Mallorca-Rentner immer mal wieder auf die Insel fliege, bin
ich mit Leuten oder auch Kleingruppen von