Dramatisierung der Gefangenenrevolte im Gefängnis Attica im Bundesstaat New York im September 1971. Die menschenverachtenden rassistischen Übergriffe besonders gegenüber schwarzen Gefangenen werden aus der Sicht eines jungen weißen Wärters geschildert, der seinen Dienst neu angetreten hat und in einem seelisch wie physisch äußerst schmerzhaften Erkenntnisprozeß sein eigenes Weltbild in Frage stellen muß. Eine spannende, teils überaus hart inszenierte Bestandsaufnahme amerikanischer Befindlichkeiten, die sich zu einem Lehrstück über den Schrecken rassistischer Macht verdichtet. Geschickt balanciert der Film die verschiedenen Argumente aus und verdeutlicht die individuellen wie kollektiven Zwänge, Emotionen und Reaktionen, ohne zum bloßen Thesenfilm zu verkommen.
Against the Wall
Thriller | USA 1993 | 106 Minuten
Regie: John Frankenheimer
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Filmdaten
- Originaltitel
- AGAINST THE WALL
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 1993
- Produktionsfirma
- Producers Entertainment Group
- Regie
- John Frankenheimer
- Buch
- Ron Hutchinson
- Kamera
- John R. Leonetti
- Musik
- Gary Chang
- Schnitt
- Lee Percy
- Darsteller
- Kyle MacLachlan (Michael) · Samuel L. Jackson (Jamaal) · Clarence Williams III (Chaka) · Frederic Forrest (Weisbod) · Harry Dean Stanton (Hal)
- Länge
- 106 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Genre
- Thriller
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
Ende der 60er Jahre in den USA: Michael Smith tritt als Wächter den Dienst im Gefängnis von Attica an, wo William Bishop als Insasse für die Rechte der schwarzen Gefangenen kämpft. Menschenverachtende Praktiken bestimmen den Gefängnisalltag, der den gutmeinenden Smith zunehmend deformiert und seiner Frau entfremdet. Als es zur Revolte in Attica kommt, wird Smith mit den anderen Wärtern als Geisel genommen. Die blutige Erstürmung des Gefängnisses durch die Polizei steht am Ende gescheiterter Verhandlungen zwischen Häftlingen und Vertretern der Regierung. In drastischen Bildern zeigt der sozialkritische Thriller die inhumane Seite des amerikanischen Justizsystems als Spiegel der herrschenden Gesellschaft. MacLaughIin spielt überzeugend den gebrochenen Helden, der zwischen Anpassung und Auflehnung gegen die autoritären Normen nach seiner Identität sucht. Sarkastische Dialoge, eine spannungsreiche Kameraführung und eine überzeugende Dramaturgie schaffen ein spannendes, von dokumentarischen Bildern beglaubigtes Lehrstück über den Psychohorror rassistischer Macht.
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