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Lulu on the Bridge

Veröffentlicht am
02. Mai 2024
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Nachdem Autor Paul Auster durch die Zusammenarbeit mit und für Filme von Wayne Wangs („Smoke“, „Blue in the Face“ Erfahrungen in Sachen Film gesammelt hatte, legte er 1998 mit „Lulu on The Bridge“ sein erstes Solo-regiedebüt vor. Nach der Premiere in Cannes war die Presse weiland gespalten: Elogen und relative Ratlosigkeit hielten sich die Waage – was angesichts des rätselhaften Films durchaus verständlich ist. Gerade für Fans der Buchwelten des am 30.4.2024 verstorbenen New Yorker Autors dürfte das Krimi-Drama aber sicher seinen Reiz haben.

Im Zentrum steht ein Jazz-Saxophonist namens Izzy Maurer (Harvey Keitel), der als Opfer eines Amokläufers schwer verletzt wurde und nun mit einem Lungenflügel weniger leben muss – zu wenig Luft, um dem Beruf, seiner einzigen Liebe, weiter nachzugehen. Resigniert schleicht Izzy durch die Straßen – und stolpert über einen Toten mit einem Loch in der Stirn. In dessen schäbiger Aktentasche findet er eine Telefonnummer und einen magischen Stein, der ihm merkwürdiges Stimmengewirr und ein geheimnisvollen Leuchten beschert, aber bei ihm auch bislang unbekannte Glücksgefühle auslöst. Aus dem verhärmten, menschenverachtenden Musiker wird ein anderer Mensch, der bald auch die Besitzerin der Telefonnummer kennenlernt und mit ihr in eine tiefe Liebe fällt. Doch das Glück ist nicht von Dauer: Die Schauspielelevin Celia (Mira Sorvino) reist zu Dreharbeiten nach Irland, um dort eine moderne Variante von Louise Brooks’ Leinwand-Lulu zu geben und Wedekinds Theaterstück gehörig umzuinterpretieren; Izzy bleibt in New York, um beider Neuanfang zu organisieren. Doch dann kommen finstere Mächte zum Zug.

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