Natürlich
heißt auch in Österreich – einem (H)Ort, an dem Kalauer bekanntlich gepflegt
werden wie sonst nirgendwo – das deutsche Volkslied „Kein schöner Land“. Weil
das aber ein originaler Komparativ ist, der aktuell so gar nicht stimmig
klingt, wollen wir lieber den Tatsachen ins Auge sehen, so lange es noch nicht
zu spät ist. Denn das tat die „Diagonale“, das Festival des österreichischen
Films, schließlich auch. Es ist kein schönes Land in dieser Zeit.
Über
seine politisch längst gespaltene Bevölkerung herrscht die so genannte
Bundesregierung Kurz, deren FPÖ-Innenminister Herbert Kickl – nur um die
schräge, von kalauernder Niedertracht durchzogene Diskurslage zu illustrieren –
den Wahlkampfslogan „Wiener Blut – zu viel Fremdes tut niemand gut“
propagierte. Kurz nach seinem Amtsantritt kündigte der besagte Minister an,
Asylbewerber „konzentriert an einem Ort halten“ zu wollen. Aktuell baut Kickl
eine Grenzschutzeinheit auf.
Ein
entsprechender Grenzzaun soll auch – seit mehr als zwei Jahren ist er in der
Diskussion – am Brenner aufgestellt werden, zwischen Österreich und Italien, quasi
als Vorzeigeeinrichtung der neoeu