Die „Distanzmontage“, wie sie Artavazd Peleschjan 1972 in „Die Jahreszeiten“ etablierte, entpuppte sich bei der diesjährigen Dokfilmwoche am Dellplatz als zentrale Metapher. Der Abschied von Werner Ruzicka warf lange Schatten, zumal seine Nachfolge bislang noch immer nicht geregelt ist.
Die 42. Duisburger Filmwoche (5.-11.11.18) stand ganz im Zeichen des Abschieds von Werner Ruzicka, der das Festival seit 1985 leitete und 34 Jahre lang Garant der fortwährenden Entwicklung seiner in der deutschen Festivallandschaft einzigartigen Formel blieb: an sechs Tagen in einem Kino gemeinsam ein Filmprogramm zu schauen und im Anschluss an die Vorführung mit den Filmemachern intensiv ihre Arbeit zu diskutieren. Die Filmwoche war und bleibt hoffentlich ein Festival des künstlerischen Dokumentarfilms, ein Arbeitsfestival, das in diesem Jahr nicht nur die Doku-Branche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz versammelte, sondern auch viele Weggefährten des scheidenden Festivalleiters, Mitglieder der Auswahlkommission aus drei Jahrzehnten und langjährige Gäste.