© David Koskas, Guy Ferrandis, Mickael Lefevre (Szene aus "Notre-Dame in Flammen")

Notre-Dame in Flammen (3sat)

Bildgewaltige Rekonstruktion des Pariser Feuersturms - am 6.12., 20.15-22.25 Uhr, in 3sat

Veröffentlicht am
29. November 2024
Diskussion

Die gotische Kathedrale Notre-Dame de Paris zieht als eines der bedeutsamsten Wahrzeichen von Paris unzählige Menschen aus aller Welt an. Als im Frühling 2019 bei Renovierungsarbeiten Feuer ausbricht, steht der hölzerne Dachstuhl der Kirche in Flammen. Die Bilder der Rauchsäulen zwischen den Türmen der gotischen Kathedrale gingen um die Welt. In Echtzeit fieberte man in vielen Ländern mit, ob die Feuerwehr dem Feuersturm Herr werden würde.

In „Notre-Dame in Flammen“ unternimmt der Regisseur Jean-Jacques Annaud drei Jahre nach dem Unglück eine minutiöse Rekonstruktion der Ereignisse in Gestalt eines durchgängig inszenierten Actionfilms. Das figurenreiche Drama schildert die Verkettung vieler Zufälle und Unzulänglichkeiten, die in der Summe erst zur Katastrophe führte, und verbindet sie mit dokumentarischem Impetus und viel Pathos.

Dabei gelingen Sequenzen von packender Eindringlichkeit, die vor allem das verheerende Ausmaß des Brandes aufwändig ins Bild setzen. Insgesamt aber übernimmt sich der Film dabei, heroische Feuerwehrleute, kuriose Vorkommnisse am Rande und vielfältige Kritik am Ablauf der Kirchenrettungs-Mission unter einen Hut zu bringen. Obwohl der Film einen dokumentarischen Duktus entwickelt, mit Archivmaterial und entlang der Chronologie erzählt, verliert er die Übersicht. Mehr in Gewicht fällt aber die genretypische Heroisierung der Feuerwehrmänner, die zu überschlagender Musik quasi ihr Legen riskieren. - Ab 14.

Zur Filmkritik
Kommentar verfassen

Kommentieren