In ihrem Film „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ bringt die Filmemacherin Aelrun Goette die in der
DDR-Rezeption bislang kaum wahrgenommene Kombination Mode, Osten & Glamour
zusammen. Ihre autobiografisch geprägte Geschichte kreist um eine junge Frau,
die auf der Straße als Mannequin entdeckt wird und in die schillernde
Mode-Avantgarde um die Zeitschrift „Sibylle“ gerät. Ein Gespräch über spannende
Lebenswege, schräge Buntheit im Alltag und die Liebe zu Schönheit und Kreativität.
Wenn man sich Ihre Biografie
anschaut, kommt ja doch so einiges zusammen: das Verbot, Abitur zu machen und
zu studieren, Arbeiten als Krankenschwester und in der Psychiatrie, sogar als
Fotomodell. Außerdem haben Sie Philosophie und Regie studiert. Ist das eine
gebrochene Biografie oder eine abwechslungsreiche?
Aelrun Goette: Spannende Frage. Erst mal die Fakten. Ich war auf
einer Russischschule der Deutsch-sowjetischen Freundschaft, wo das Abitur nahezu
obligatorisch war. Doch wegen eines Aufnähers der Friedensbewegung