Im Kino und
im Fernsehen tut sich der Kurzfilm seit Jahren recht schwer. Seine wichtigste
Plattform sind die Festivals. Immerhin gewinnen die Streamingdienste als
Alternative an Bedeutung. Doch es hapert bereits bei den Produktionsbedingungen
und der Filmförderung. Dabei gibt es durchaus Ideen, wie man dem Kurzfilm
wieder mehr Aufmerksamkeit verschaffen könnte. Ein Gespräch mit Jana Cernik,
einer der Geschäftsführerinnen der AG Kurzfilm – Bundesverband Deutscher
Kurzfilm.
Wo steht
der Kurzfilm in Deutschland in künstlerischer Hinsicht?
Jana
Cernik: Der deutsche
Kurzfilm hat im Vergleich zu anderen Ländern eine relativ gute Position, wenn
man von Frankreich einmal absieht. Denn der Kurzfilm findet nicht nur als
Nachwuchsfilm, also quasi als Sprungbrett von den Filmhochschulen zu den
Langfilmen statt, sondern es gibt in Deutschland eine relativ große freie
Szene. Wir merken das bei der Auswahl zu unserem jährlichen Kurzfilmkatalog.
Unsere Mitglieder reichen ihre Vorschläge ein, und Jurys wählen drei Mal im
Jahr rund 100 Filme aus. Die eine Hälfte sind Hochschulfilme, die anderen
kommen aus der freien Szene.