Der
1967 geborene Neuseeländer Andrew Dominik arbeitet sich in seinen Spiel- und
Dokumentarfilmen immer wieder an Figuren ab, die an ihrer mythischen Überhöhung
laborieren. Ob die Gewaltverbrecher Mark Read und Jesse James, der Musiker Nick
Cave oder Hollywood-Star Marilyn Monroe in „Blond“: Stets offenbaren
seine stilistisch ausgefeilten Filme eine Faszination am Undurchdringbaren,
ohne dieses auflösen zu wollen.
Eine
alte persische Volksweisheit besagt, dass diejenigen, die zu lange in den Nebel
starren, erblinden. Was das bedeuten könnte, lässt sich recht unverschleiert an
den Filmen des in Neuseeland geborenen und in Australien aufgewachsenen
Filmemachers Andrew Dominik erkennen. Kaum ein anderer Regisseur begeistert
sich derart nachdrücklich für Oberflächen, die Wahrheiten verstellen. In den
erzählenden Künsten kennt man diese Oberflächen als Legenden oder Mythen, im
Kino als Bilder. Dominiks Blick sucht den Nebel, der die Welt umgibt. Am Ende
erkennt er darin nichts, außer einer langsam aufziehenden Verdunkelung. Damit
trifft er mal ins Schwarze wie in seinem Post-Western „