Beim 75. Filmfestival in Locarno (3.-13.8.2022) dominierten mutige Filmexperimente aus queeren Perspektiven den Wettbewerb und die Nebenreihen. Auf der Piazza liefen dagegen eher bescheidene Filme
Das 75. Film Festival in Locarno übt sich schon lange im Spagat zwischen den
großen Publikumsfilmen auf der Piazza und formal wie inhaltlich
herausfordernder Filmkunst im Wettbewerb. Hier dominierten in diesem Jahr
experimentelle Werke, in denen sich insbesondere Regisseurinnen auf die Suche
nach weiblicher Erotik machten und mit Genres, Perspektiven und Metaebenen spielten.
Die Multimedia-und Performancekünstlerin Laurie Anderson war
beim 75. Filmfestival in Locarno, der US-Schauspieler Matt Dillon
erhielt einen Lifetime Achievement Award; auch der Horrorfilm-Produzent Jason Blum, der Regie-Altmeister Costa-Gavras und die
Independent-Regisseurin Kelly Reichardt standen auf der Pizazza
Grande in Locarno und nahmen einen „Leoparden“ für ihre filmischen Verdienste
in Empfang. Dennoch wird die 75. Ausgabe des Festivals nicht als Glamour-Edition
in die Annalen eingehen.
Was vor allem am „Piazza“-Programm lag. Das bescherte zwar ein Wiedersehen
mit Douglas Sirks „