Wenige Tage nach der Enttarnung des NS-Verbrechers Adolf Eichmann in Argentinien im Mai 1960 bekommt ein polnischer Holocaust-Überlebender in einer abgelegenen Gegend Kolumbiens einen merkwürdigen neuen Nachbarn. Der Deutsche malt, spielt Schach, hat einen Schäferhund und reagiert bisweilen äußerst gereizt. Der kauzige Jude glaubt in ihm den untergetauchten Adolf Hitler zu erkennen. Da der israelische Geheimdienst diesen Verdacht aber verwirft, greift er zu ungewöhnlichen Mitteln, um seinen Verdacht zu erhärten. Selbst eine unverfängliche Annäherung und vorgespielte Freundschaft zählen zu seinen Waffen. Der größte Pluspunkt der leichtgewichtigen Tragikomödie ist ihre unaufgesetzte Ironie, gepaart mit süffisanter Nonchalance. Die beiden Kontrahenten der grotesken Geschichte sind vorzüglich besetzt. Trotz eines zuweilen überbordenden Soundtracks lassen sich die historischen Fakten, traumatische Erlebnisse und mörderische Machtfantasien, unverkrampft und aus anderen Perspektiven wahrnehmen.
- Ab 12.
Drama | Israel/Kolumbien/Polen 2022 | 96 Minuten
Regie: Leonid Prudovsky
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Filmdaten
- Originaltitel
- MY NEIGHBOR ADOLF
- Produktionsland
- Israel/Kolumbien/Polen
- Produktionsjahr
- 2022
- Produktionsfirma
- 2-Team Prod./Film Produkcja
- Regie
- Leonid Prudovsky
- Buch
- Dmitry Malinsky · Leonid Prudovsky
- Kamera
- Radek Ladczuk
- Schnitt
- Hervé Schneid
- Darsteller
- David Hayman (Mr. Polsky) · Udo Kier (Mr. Herzog) · Danharry Colorado (Postbote) · Olivia Silhavy (Frau Kaltenbrunner)
- Länge
- 96 Minuten
- Kinostart
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- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 12.
- Genre
- Drama | Komödie
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Komödiantisches Drama um einen Holocaust-Überlebenden in Südamerika, der davon überzeugt ist, dass neben ihm Adolf Hitler eingezogen ist.
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