Ein abgelegenes Städtchen in der norwegischen Arktis wird von einem brutalen Mord erschüttert, bei dessen Untersuchung verborgene Lügen und Geheimnisse zutage treten. Die von mehreren Drehbuchautoren nach der "Writer's Room"-Methode entwickelte englische Serie verbindet Thriller- und Fantasy-Momente und besticht durch äußerst plastische Figuren, die in ein komplexes Netz aus Beziehungen und Abhängigkeiten eingebunden sind.
- Ab 16.
Fortitude
Mystery | Großbritannien 2015 | 566 (Staffel 1) Minuten
Regie: Sam Miller
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Filmdaten
- Originaltitel
- FORTITUDE
- Produktionsland
- Großbritannien
- Produktionsjahr
- 2015
- Produktionsfirma
- Fifty Fathoms Prod./Sky Atlantic/Tiger Aspect Prod.
- Regie
- Sam Miller · Richard Laxton · Hettie MacDonald · Nick Hurran
- Buch
- Simon Donald · Stephen Brady · Tom Butterworth · Chris Hurford · Ben Richards
- Kamera
- John Conroy · Wojciech Szepel · David Luther · Gary Shaw · Christopher Ross
- Musik
- Ben Frost
- Schnitt
- Stephen O'Connell · Yan Miles · Trevor Waite · Emma E. Hickox · Katie Weiland
- Darsteller
- Richard Dormer (Sheriff Dan Andersen) · Sofie Gråbøl (Gouverneurin Hilduir Odegard) · Christopher Eccleston (Prof. Charlie Stoddart) · Stanley Tucci (Chefinspektor Eugene Morton) · Michael Gambon (Henry Tyson)
- Länge
- 566 (Staffel 1) Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Mystery | Thriller
Heimkino
Schauspieler Michael Gambon brillierte einst als Hauptdarsteller in »The Singing Detective«, Dennis Potters englischer BBC-Kultserie von 1986, die Maßstäbe setzte – in der Erzählweise, die wild mit Realitäts- und Zeitebenen jonglierte, und in Sachen Genre-Vermischung. Nun ist er wieder in einer Serie zu bewundern, die dramaturgisch ambitioniert sein will. Vorweg: »Fortitude« ist ihrer Zeit zwar nicht voraus, wie es einst »The Singing Detective« war – aber allemal auf der Höhe der Zeit.
Diskussion
Schauspieler Michael Gambon brillierte einst als Hauptdarsteller in »The Singing Detective«, Dennis Potters englischer BBC-Kultserie von 1986, die Maßstäbe setzte – in der Erzählweise, die wild mit Realitäts- und Zeitebenen jonglierte, und in Sachen Genre-Vermischung. Nun ist er wieder in einer Serie zu bewundern, die dramaturgisch ambitioniert sein will. Vorweg: »Fortitude« ist ihrer Zeit zwar nicht voraus, wie es einst »The Singing Detective« war – aber allemal auf der Höhe der Zeit. »Fortitude« heißt Standhaftigkeit, innere Stärke, und genau das muss die gleichnamige aus etwa 800 Menschen bestehende Gemeinde in der Arktis beweisen, als unvorstellbare Gewalt über sie hereinbricht. Bislang mussten die Bewohner sich nur vor Eisbären in Acht nehmen. Oder vor anderen natürlichen Gefahren wie dem Krebs, der Henry Tyson (Gambon) von innen auffrisst. Doch dann geschieht ein grausiger Mord. Im Zuge der Ermittlungen erweist sich, dass das Fundament der Gemeinschaft längst Risse erlitten hat. So hat das Verbrechen auch eine (be-)reinigende Kraft, indem Lügen und Geheimnisse zu Tage treten, die andere Konsequenzen gehabt hätten, wenn nicht gemeinsam gegen das wie auch immer geartete Böse vorgegangen würde. Doch die Bedrohung ist nicht einfach krimineller Art: Was sich im weiteren Verlauf abspielt, entzieht sich zunehmend der Erklärbarkeit. Experten arbeiten unter Hochdruck und zunehmenden zwischenmenschlichen Spannungen an der Aufklärung – hätten sie John Carpenters »Das Ding aus einer anderen Welt« gesehen, kämen ihnen vielleicht schneller die richtigen Ideen…
Für englische Serien untypisch, wurde »Fortitude« mit der Writer’s Room-Methode geschrieben, d.h. stark vereinfacht: mehrere Autoren arbeiteten eng zusammen. Daraus hervorgegangen ist eine vielfältig spannende, durchdacht aufgebaute und vor allem in der Gestaltung der Beziehungen zwischen den zahlreichen, sehr plastisch charakterisierten Figuren komplexe Serie, die nur in der Verbindung von Thriller und Fantasy nicht immer ganz schlüssig ist.
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