God Loves the Fighter

Drama | Trinidad und Tobago 2013 | 92 Minuten

Regie: Damian Marcano

Die Erzählungen eines Landstreichers, der geistergleich den östlichen Teil von Port of Spain, der Hauptstadt des Karibikstaats Trinidad und Tobago, durchstreift, verdichten sich zu einer Collage über das von Armut und Kriminalität beherrschte Viertel. In den lose verbundenen Geschichten verdichten sich überwiegend Gewaltspiralen und Verzweiflungszustände, doch finden sich auch kleine Anzeichen von Hoffnung auf einen Ausweg. Kaleidoskopartig entwickeltes Drama, das sich als aufrüttelnde Anklage gegen die Ohnmacht des trinidadischen Staats verstehen lässt. Die fiebrige Erzählweise und ein einfallsreiches visuelles Konzept überdecken geschickt die Einschränkungen des Budgets. Der Debütfilm ist die erste international erfolgreiche Produktion der Inselrepublik. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
GOD LOVES THE FIGHTER
Produktionsland
Trinidad und Tobago
Produktionsjahr
2013
Produktionsfirma
Blue Cinamon Group
Regie
Damian Marcano
Buch
Damian Marcano · Alexa Bailey
Kamera
Michael Cooke
Musik
Freetown
Schnitt
Damian Marcano
Darsteller
Lou Lyons (King Curtis) · Jamie Lee Phillips (Dinah) · Abdi Waithe (Stone) · Zion Henry (Chicken) · Muhammad Muwakil (Charlie)
Länge
92 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 16
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Drama | Krimi
Externe Links
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Heimkino

Neben der Standardausgabe (DVD & BD) ist noch eine BD-"Limited Edition" erhältlich die den Soundtack auf separater CD (27 Min.) enthält.

Verleih DVD
Mad Dimension (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Mad Dimension (16:9, 2.35:1, dts-HDMA engl./dt.)
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In Port of Spain braucht man nie lange auf den nächsten Gewaltausbruch zu warten. Im östlichen Teil der Hauptstadt von Trinidad und Tobago leben die Armen und Arbeitslosen, die von Wirtschaftsboom und Tourismuseinnahmen des Zwei-Insel-Staats nicht das Geringste zu erwarten haben: Eine vergessene Welt, beherrscht von Drogendealern, Dieben und Mördern, Zuhältern und Huren.

Diskussion
In Port of Spain braucht man nie lange auf den nächsten Gewaltausbruch zu warten. Im östlichen Teil der Hauptstadt von Trinidad und Tobago leben die Armen und Arbeitslosen, die von Wirtschaftsboom und Tourismuseinnahmen des Zwei-Insel-Staats nicht das Geringste zu erwarten haben: Eine vergessene Welt, beherrscht von Drogendealern, Dieben und Mördern, Zuhältern und Huren. Die Männer versuchen der Spirale aus Gewalt und Verbrechen zu entrinnen und ziehen doch die Jungen aus der nächsten Generation direkt wieder dort hinein; zuhause erwarten sie ihre Frauen, Freundinnen und Mütter, die mit verbaler Vehemenz das tägliche Essen einfordern. Die einzige Stimme, die sich in „God Loves the Fighter“ aus der Resignation erhebt, gehört King Curtis, einem einsam durch die Straßen der Stadt ziehenden, über die Verhältnisse schimpfenden Mann, der vielleicht ein Verrückter und vielleicht ein Geist ist – scheinbar an allen Orten zugleich präsent und dabei von der Welt um ihn herum offensichtlich nicht wahrgenommen. Der Auftritt dieses allwissenden Erzählers ist ein kluger Einfall des Regiedebütanten Damian Marcano, durch den er die Handlungsstränge des Films bündeln kann. Verschiedene Schicksale werden so angestoßen, gespiegelt und zum Teil miteinander verknüpft, wie die einer aussteigewilligen Prostituierten und eines gutmütigen Kleinkriminellen, der sich zur selbstlosen Hilfe bewegen lässt und die Folgen für diese humane Geste zu spüren bekommt. Der fiebrige Erzählton erinnert an Vorbilder wie „City of God“, Marcanos Inszenierung ist allerdings weniger episch und – aus Budget-Gründen – auch weniger rasant-virtuos. Effektiv ist sie trotzdem: Der Film setzt auf ein einfallsreiches visuelles Konzept oft überbelichteter Aufnahmen, die das Gefühl einer (alb-)traumhaften Sphäre verstärken. Darin zeigt sich Marcano letztlich konsequenter als in der Narration, bei der ihm doch mitunter der ein oder andere Faden entgleitet. Davon abgesehen aber ist „God Loves the Fighter“ eine aufrüttelnde und inszenatorisch vielschichtige Collage, mit der sich der trinidadische Film eindrücklich auf der cineastischen Weltkarte platziert.
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